...auch ohne Gold und Lorbeerkranz

Kids, Fiction, Chapter Books, Intermediate, Teen, Social Issues
Cover of the book ...auch ohne Gold und Lorbeerkranz by Wolfgang Held, EDITION digital
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Author: Wolfgang Held ISBN: 9783863948214
Publisher: EDITION digital Publication: September 22, 2012
Imprint: EDITION digital Language: German
Author: Wolfgang Held
ISBN: 9783863948214
Publisher: EDITION digital
Publication: September 22, 2012
Imprint: EDITION digital
Language: German

'Siegen, mein Junge, das können auch Großmäuler und Schweinehunde', sagt der Vater von Sebastian. 'Was einer wirklich wert ist, das zeigt er erst als Verlierer. Niederlagen machen den Menschen durchsichtig.' Nach einem Verkehrsunfall ist dem Zwölfjährigen ein Teil seines linken Fußes amputiert worden. Wie der körperlich behinderte Junge, trotz allem ein begeisterter Sportler, nun Kränkungen und Hemmnisse überwindet, wie dabei Freundschaft in eine Bewährungsprobe gerät, das wird hier spannend und mit viel Einfühlungsvermögen erzählt. INHALT: BITTERE WAHRHEIT FROSCH IM SCHNEE 5 : 0 GEGEN PAPS GEWISSENSBISSE EIN GOLDHAMSTER, DER EIER LEGT? HEIMLICHE WEGE ENDE ODER ANFANG? WIEDER AM START LESEPROBE: 'Ist dir das Wasser drüben im Freibad zu kalt?' Sebastian schüttelt den Kopf. Verlegen wedelt er mit seinem Beutel. 'Ich... Ich will mich hier anmelden.' Seine Stimme klingt schroff, als habe ihm sein Gegenüber an der Nase gezupft. 'Aha.' Der Mann schmunzelt weiter. 'Sicher bist du schon geschwommen, oder?' 'Oft!' Sebastian nickt eifrig. 'In den Ferien manchmal jeden Tag. Und dann nach meinem Unfall beim Behindertenschwimmen.' 'Körperbehindert?' Der Graukopf wird nachdenklich. 'Mir fehlt ein halber Fuß.' 'Und Wettkämpfe? Ich meine, beim Behindertensport?' 'Nein, eigentlich nicht. Ich bin... war Turner.' 'Aha.' Das Lächeln des Mannes erlischt. Er zieht einen Schlüssel aus der Tasche und öffnet die Glastür. Erst nachdem er den Mädchen und Jungen am Becken ein paar Anweisungen zugerufen hat, widmet er sich wieder dem jungen Besucher. 'Ich glaube, hier bist du nicht am richtigen Platz, mein Junge.' 'Wegen meines Fußes? Weil ich damit beim Sprung vom Startblock Schwierigkeiten habe?' 'Zum Beispiel.' 'Und Rückenschwimmen? Da wird doch im Wasser gestartet. Kein Sprung. Ich strenge mich bestimmt an, echt!' 'Trotzdem.' Das kleine Wort des Graukopfes ist welk wie ein gestorbenes Blatt. Es fällt ihm sichtlich schwer, auszusprechen, was seiner Meinung nach jetzt gesagt werden muss. 'Und dann bist du für den Wettkampfsport im Schwimmen auch schon ziemlich alt.' 'Alt? In zwei Monaten werde ich dreizehn.' Er schaut hinüber in die Halle. 'Dort sind ein paar dabei, die gehen schon in die neunte oder zehnte Klasse.' 'Stimmt.' Der Graukopf nickt. 'Die haben gemeinsam sechs Landesmeistertitel und zweimal Bronze bei der Europameisterschaft. Keiner, der nicht schon mindestens fünf Jahre hart trainiert hat.'

Geboren 1930 in Weimar, aufgewachsen und erzogen in einem konsequent sozialdemokratischen Elternhaus, stark geprägt vom Erlebnis KZ Buchenwald im April 1945 auf der Suche nach einem von der Gestapo verhafteten Onkel. Volksschule und Handelsaufbauschule in Weimar, 1948/49 als Volkspolizist freiwilliger Aufbauhelfer (Enttrümmerung, Wasserleitung Maxhütte, u.a.). Erkrankung an Tuiberkulose. Im Sanatorium für den weiteren Lebensweg entscheidende Begegnung und monatelanges, gemeinsames Zusammenleben in einem Zimmer mit gleichaltrigem Vikar. Journalistische Ausbildung. Tätigkeit als Redaktionsassistent. Erste Buchveröffentlichung 1959. Ab 1964 freischaffender Schriftsteller. Im literarischen Schaffen beeinflusst von Louis Fürnberg, Hans-Joachim Malberg, Bruno Apitz und Walter Janka. Zahlreiche Romane, Kinder- und Jugendbücher (u.a. Autor des Weimarer Knabe-Verlages), Drehbücher für Film und Fernsehen. Literarische Auszeichnungen: Literatur-und Kunstpreis der Stadt Weimar, Nationalpreis der DDR, Preis der Filmkritiker, u.a. als erster deutscher Drehbuchautor für den Europäischen Filmpreis Felix nominiert, Goldene Ehrennadel der Stadt Weimar 2005.

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'Siegen, mein Junge, das können auch Großmäuler und Schweinehunde', sagt der Vater von Sebastian. 'Was einer wirklich wert ist, das zeigt er erst als Verlierer. Niederlagen machen den Menschen durchsichtig.' Nach einem Verkehrsunfall ist dem Zwölfjährigen ein Teil seines linken Fußes amputiert worden. Wie der körperlich behinderte Junge, trotz allem ein begeisterter Sportler, nun Kränkungen und Hemmnisse überwindet, wie dabei Freundschaft in eine Bewährungsprobe gerät, das wird hier spannend und mit viel Einfühlungsvermögen erzählt. INHALT: BITTERE WAHRHEIT FROSCH IM SCHNEE 5 : 0 GEGEN PAPS GEWISSENSBISSE EIN GOLDHAMSTER, DER EIER LEGT? HEIMLICHE WEGE ENDE ODER ANFANG? WIEDER AM START LESEPROBE: 'Ist dir das Wasser drüben im Freibad zu kalt?' Sebastian schüttelt den Kopf. Verlegen wedelt er mit seinem Beutel. 'Ich... Ich will mich hier anmelden.' Seine Stimme klingt schroff, als habe ihm sein Gegenüber an der Nase gezupft. 'Aha.' Der Mann schmunzelt weiter. 'Sicher bist du schon geschwommen, oder?' 'Oft!' Sebastian nickt eifrig. 'In den Ferien manchmal jeden Tag. Und dann nach meinem Unfall beim Behindertenschwimmen.' 'Körperbehindert?' Der Graukopf wird nachdenklich. 'Mir fehlt ein halber Fuß.' 'Und Wettkämpfe? Ich meine, beim Behindertensport?' 'Nein, eigentlich nicht. Ich bin... war Turner.' 'Aha.' Das Lächeln des Mannes erlischt. Er zieht einen Schlüssel aus der Tasche und öffnet die Glastür. Erst nachdem er den Mädchen und Jungen am Becken ein paar Anweisungen zugerufen hat, widmet er sich wieder dem jungen Besucher. 'Ich glaube, hier bist du nicht am richtigen Platz, mein Junge.' 'Wegen meines Fußes? Weil ich damit beim Sprung vom Startblock Schwierigkeiten habe?' 'Zum Beispiel.' 'Und Rückenschwimmen? Da wird doch im Wasser gestartet. Kein Sprung. Ich strenge mich bestimmt an, echt!' 'Trotzdem.' Das kleine Wort des Graukopfes ist welk wie ein gestorbenes Blatt. Es fällt ihm sichtlich schwer, auszusprechen, was seiner Meinung nach jetzt gesagt werden muss. 'Und dann bist du für den Wettkampfsport im Schwimmen auch schon ziemlich alt.' 'Alt? In zwei Monaten werde ich dreizehn.' Er schaut hinüber in die Halle. 'Dort sind ein paar dabei, die gehen schon in die neunte oder zehnte Klasse.' 'Stimmt.' Der Graukopf nickt. 'Die haben gemeinsam sechs Landesmeistertitel und zweimal Bronze bei der Europameisterschaft. Keiner, der nicht schon mindestens fünf Jahre hart trainiert hat.'

Geboren 1930 in Weimar, aufgewachsen und erzogen in einem konsequent sozialdemokratischen Elternhaus, stark geprägt vom Erlebnis KZ Buchenwald im April 1945 auf der Suche nach einem von der Gestapo verhafteten Onkel. Volksschule und Handelsaufbauschule in Weimar, 1948/49 als Volkspolizist freiwilliger Aufbauhelfer (Enttrümmerung, Wasserleitung Maxhütte, u.a.). Erkrankung an Tuiberkulose. Im Sanatorium für den weiteren Lebensweg entscheidende Begegnung und monatelanges, gemeinsames Zusammenleben in einem Zimmer mit gleichaltrigem Vikar. Journalistische Ausbildung. Tätigkeit als Redaktionsassistent. Erste Buchveröffentlichung 1959. Ab 1964 freischaffender Schriftsteller. Im literarischen Schaffen beeinflusst von Louis Fürnberg, Hans-Joachim Malberg, Bruno Apitz und Walter Janka. Zahlreiche Romane, Kinder- und Jugendbücher (u.a. Autor des Weimarer Knabe-Verlages), Drehbücher für Film und Fernsehen. Literarische Auszeichnungen: Literatur-und Kunstpreis der Stadt Weimar, Nationalpreis der DDR, Preis der Filmkritiker, u.a. als erster deutscher Drehbuchautor für den Europäischen Filmpreis Felix nominiert, Goldene Ehrennadel der Stadt Weimar 2005.

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