Antiamerikanismus als Merkmal der europäischen Identitätsfindung - Eine beispielhafte Untersuchung europäischer Öffentlichkeit im Kosovokrieg 1999

Eine beispielhafte Untersuchung europäischer Öffentlichkeit im Kosovokrieg 1999

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Antiamerikanismus als Merkmal der europäischen Identitätsfindung - Eine beispielhafte Untersuchung europäischer Öffentlichkeit im Kosovokrieg 1999 by Sonja Vogel, GRIN Verlag
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Author: Sonja Vogel ISBN: 9783638559423
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 21, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sonja Vogel
ISBN: 9783638559423
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 21, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Veranstaltung: PS: Definitionen von Europa - Nation, Rassifizierung, Gender und Klasse im Kontext der EU-Erweiterungen, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Bild Europas von 'Amerika' verkehrte sich mit der europäischen Besiedlung über die amerikanische Unabhängigkeitserklärung unter dem Einfluss der antimodernistischen Reaktion in Europa zum Negativbild kehrte: Im zwiespältigen Sog der Moderne wird Amerika zur Projektionsfläche des gesellschaftlich Unverstandenen in einer komplexer werdenden Welt. Das Negativprojektion Amerika, welches sich qua omnipräsentem Kapitalismus auch in Europa befindet, macht eine Auseinandersetzung mit den hiesigen Verhältnissen. Das 'Amerika in Europa' wird systematisch in die USA ausgelagert. Es entwickelt sich eine europäische Weltanschauung. In der europäischen Öffentlichkeit fällt auf, dass Chiffren benutzt werden, die meist eins zu eins auf das europäische Gefühl für 'Amerika' übertragbar sind. So steht z.B. die Nato für eine US-dominierte, aggressive und unilateralistische Weltordnung und reine Interessenpolitik, geschützt durch ein Gewaltmonopol. Anhand von verschiedenen Debatten im Kontext des Jugoslawien-Bombardements 1999 (im Folgenden kurz 'Kosovo-Krieg') werde ich versuchen, auf die USA bezogenen Affekte auf ihren gemeinsamen Ursprung hin zu untersuchen. Im Gegensatz zu einer soziale wie auch politische Grenzen überschreitenden relativ einhelligen europäischen Öffentlichkeit zum US-geführten Irakkrieg 2003, gab es 1999 eine 'Protestbewegung' die sich potenziell auch gegen die Rolle der eigenen Regierung stellte, sowie eine parlamentarische Opposition im Bundestag, die PDS. Trotzdem fällt eine weitgehend einheitliche Sprache und Interpretation der Geschehnisse auf, die einen Bezugspunkt hat: die USA. Diese gemeinsame Sprache ermöglichte es der Opposition ihre Kritik, deren eigentlicher Ansprechpartner die Bundesregierung war, auf 'Amerika' zu projezieren. Kriegsbefürworter genauso wie -gegner zogen sich auf eine Idee von Europa zurück, mit der sie ihre Position zu stärken suchten. Die deutsche Sprechposition gibt vor eine europäische zu sein.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Europa, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Veranstaltung: PS: Definitionen von Europa - Nation, Rassifizierung, Gender und Klasse im Kontext der EU-Erweiterungen, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Bild Europas von 'Amerika' verkehrte sich mit der europäischen Besiedlung über die amerikanische Unabhängigkeitserklärung unter dem Einfluss der antimodernistischen Reaktion in Europa zum Negativbild kehrte: Im zwiespältigen Sog der Moderne wird Amerika zur Projektionsfläche des gesellschaftlich Unverstandenen in einer komplexer werdenden Welt. Das Negativprojektion Amerika, welches sich qua omnipräsentem Kapitalismus auch in Europa befindet, macht eine Auseinandersetzung mit den hiesigen Verhältnissen. Das 'Amerika in Europa' wird systematisch in die USA ausgelagert. Es entwickelt sich eine europäische Weltanschauung. In der europäischen Öffentlichkeit fällt auf, dass Chiffren benutzt werden, die meist eins zu eins auf das europäische Gefühl für 'Amerika' übertragbar sind. So steht z.B. die Nato für eine US-dominierte, aggressive und unilateralistische Weltordnung und reine Interessenpolitik, geschützt durch ein Gewaltmonopol. Anhand von verschiedenen Debatten im Kontext des Jugoslawien-Bombardements 1999 (im Folgenden kurz 'Kosovo-Krieg') werde ich versuchen, auf die USA bezogenen Affekte auf ihren gemeinsamen Ursprung hin zu untersuchen. Im Gegensatz zu einer soziale wie auch politische Grenzen überschreitenden relativ einhelligen europäischen Öffentlichkeit zum US-geführten Irakkrieg 2003, gab es 1999 eine 'Protestbewegung' die sich potenziell auch gegen die Rolle der eigenen Regierung stellte, sowie eine parlamentarische Opposition im Bundestag, die PDS. Trotzdem fällt eine weitgehend einheitliche Sprache und Interpretation der Geschehnisse auf, die einen Bezugspunkt hat: die USA. Diese gemeinsame Sprache ermöglichte es der Opposition ihre Kritik, deren eigentlicher Ansprechpartner die Bundesregierung war, auf 'Amerika' zu projezieren. Kriegsbefürworter genauso wie -gegner zogen sich auf eine Idee von Europa zurück, mit der sie ihre Position zu stärken suchten. Die deutsche Sprechposition gibt vor eine europäische zu sein.

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