Macht Gottesglaube unfrei? Überlegungen zur Bedeutung der Rede vom Heiligen Geist

Nonfiction, Religion & Spirituality, Theology
Cover of the book Macht Gottesglaube unfrei? Überlegungen zur Bedeutung der Rede vom Heiligen Geist by Felix Denschlag, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Felix Denschlag ISBN: 9783638549653
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 28, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Felix Denschlag
ISBN: 9783638549653
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 28, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: keine, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Freiheit und Determination sind nie absolut, sondern greifen ineinander. Menschen sind grundsätzlich durch biologische und soziale Vorgaben disponiert, die die Individualität eines Menschen ausmachen und gleichsam das Instrumentarium für den Umgang mit der Welt, den Mitmenschen und sich selbst bereitstellen. Der Mensch besitzt nun die Fähigkeit, in diesen Grenzen seine Freiheit zu behaupten, diese Dispositionen zu erkennen, sich zu ihnen zu verhalten und sie zu verändern. Die menschliche Freiheit ist die Grundvoraussetzung für sittliches Handeln in der Form der Möglichkeit, sich und sein Handeln selbstbestimmt vollziehen zu können. Der Mensch ist durch seine Freiheit zum verantwortlichen Handeln befähigt und verpflichtet, ein völlig fremdbestimmter Mensch könnte niemals für sein Handeln verantwortlich gemacht und zur Rechenschaft gezogen werden. 'Freiheit' als Inbegriff der vielfältigen Emanzipationstendenzen der europäischen Geschichte seit dem Mittelalter ist einer der Grundbegriffe der europäischen Moderne. Seit der amerikanischen und der französischen Revolution zur ideologischen Grundlage der bürgerlichen Welt geworden, erweckt ihre Vision immer neue Befreiungsbewegungen. Diese Freiheit, die zum menschlichen Leben unerlässlich dazugehört, lässt sich schwerlich mit einem autoritären Gott identifizieren und so werden Freiheit und Gott, freilich in einem bestimmten Verständnis, seit der französischen Revolution zu einer'modernen Alternative'. In der Freiheitskonzeption des Existentialismus führt das Verständnis des Gottesbegriffs als Unaufrichtigkeit, also Gottesglaube als eine nicht sachgemäße Abgabe der eigenen Verantwortung an eine die Verhaltensregeln vorgebende höhere Instanz, zum Atheismus. Der Mensch ist frei - es gibt keinen Gott. Gott ist hier gedacht als ein unendliches und vollkommenes Bewusstsein, welches das Gute denkt, womit es für den gottgläubigen Menschen a priori gesetzt ist. Doch das a priori Gute gibt es nicht - es ist immer nur der Mensch, der etwas als gut beurteilt. Diese Freiheitskonzeption werde ich nach der Abhandlung des kantischen Freiheitsverständnisses, auf dasjenige des Existentialismus aufbaut, näher erläutern. Doch ist es so einfach? Gewiss, Sartre war kein Theologe und hat sich somit erst gar nicht um ein sinnvolles, mit der menschlichen Freiheit zu vereinbarenden Gottesverständnis bemüht, sondern hat eine bestimmte Form der Frömmigkeit, die nicht den Tatsachen entspricht, allerdings weit verbreitet ist, angeprangert.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Theologie - Systematische Theologie, Note: keine, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Freiheit und Determination sind nie absolut, sondern greifen ineinander. Menschen sind grundsätzlich durch biologische und soziale Vorgaben disponiert, die die Individualität eines Menschen ausmachen und gleichsam das Instrumentarium für den Umgang mit der Welt, den Mitmenschen und sich selbst bereitstellen. Der Mensch besitzt nun die Fähigkeit, in diesen Grenzen seine Freiheit zu behaupten, diese Dispositionen zu erkennen, sich zu ihnen zu verhalten und sie zu verändern. Die menschliche Freiheit ist die Grundvoraussetzung für sittliches Handeln in der Form der Möglichkeit, sich und sein Handeln selbstbestimmt vollziehen zu können. Der Mensch ist durch seine Freiheit zum verantwortlichen Handeln befähigt und verpflichtet, ein völlig fremdbestimmter Mensch könnte niemals für sein Handeln verantwortlich gemacht und zur Rechenschaft gezogen werden. 'Freiheit' als Inbegriff der vielfältigen Emanzipationstendenzen der europäischen Geschichte seit dem Mittelalter ist einer der Grundbegriffe der europäischen Moderne. Seit der amerikanischen und der französischen Revolution zur ideologischen Grundlage der bürgerlichen Welt geworden, erweckt ihre Vision immer neue Befreiungsbewegungen. Diese Freiheit, die zum menschlichen Leben unerlässlich dazugehört, lässt sich schwerlich mit einem autoritären Gott identifizieren und so werden Freiheit und Gott, freilich in einem bestimmten Verständnis, seit der französischen Revolution zu einer'modernen Alternative'. In der Freiheitskonzeption des Existentialismus führt das Verständnis des Gottesbegriffs als Unaufrichtigkeit, also Gottesglaube als eine nicht sachgemäße Abgabe der eigenen Verantwortung an eine die Verhaltensregeln vorgebende höhere Instanz, zum Atheismus. Der Mensch ist frei - es gibt keinen Gott. Gott ist hier gedacht als ein unendliches und vollkommenes Bewusstsein, welches das Gute denkt, womit es für den gottgläubigen Menschen a priori gesetzt ist. Doch das a priori Gute gibt es nicht - es ist immer nur der Mensch, der etwas als gut beurteilt. Diese Freiheitskonzeption werde ich nach der Abhandlung des kantischen Freiheitsverständnisses, auf dasjenige des Existentialismus aufbaut, näher erläutern. Doch ist es so einfach? Gewiss, Sartre war kein Theologe und hat sich somit erst gar nicht um ein sinnvolles, mit der menschlichen Freiheit zu vereinbarenden Gottesverständnis bemüht, sondern hat eine bestimmte Form der Frömmigkeit, die nicht den Tatsachen entspricht, allerdings weit verbreitet ist, angeprangert.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Entwicklungstheorie Freuds by Felix Denschlag
Cover of the book Möglichkeiten und Grenzen der Befristung ohne Sachgrund, insbesondere hinsichtlich des Schutzes vor Altersdiskriminierung by Felix Denschlag
Cover of the book Rhythmisch-musikalische-Erziehung in der Sprachbehindertenpädagogik by Felix Denschlag
Cover of the book Postmodernist Intertextuality in David Mitchell's Cloud Atlas by Felix Denschlag
Cover of the book 'Vues de la Residence Ducale de Louisbourg'. Donato Giuseppe Frisonis Stichserie des Ludwigsburger Schlosses by Felix Denschlag
Cover of the book Zum Problem des Autors kirchenslavischer Texte: Autorenintentionen und Geschichtsmetaphysik in der Kiever Rus by Felix Denschlag
Cover of the book Major Zeman als Fernsehserie und in Erzählungen J. Procházkas by Felix Denschlag
Cover of the book Theoretische Ansätze und Entwicklungsphasen der Sozialgeographie by Felix Denschlag
Cover of the book Die Medienkritik von Günther Anders. Ein Vergleich aktueller Beiträge zu Faulstichs Chronologie des 'Kulturschocks' by Felix Denschlag
Cover of the book Videobasierte Mehrfachobjektverfolgung in Echtzeit by Felix Denschlag
Cover of the book Kann der Franc-CFA die Stabilität des Euro gefährden? by Felix Denschlag
Cover of the book Naturerfahrungen in Amerika - Joachim Ritter zur Funktion des Ästhetischen in der Modernen Gesellschaft by Felix Denschlag
Cover of the book How managers can develop their Psychological Capital in case of Global Mindset development by Felix Denschlag
Cover of the book On Isis. The Reality of the 21st Century Battlefield by Felix Denschlag
Cover of the book Aspekte von Intermedialität in Sanjay Leela Bhansalis Verfilmung von Saratchandra Chattophyays Roman 'Devdas' by Felix Denschlag
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy