Genuswechsel im Französischen

Nonfiction, Reference & Language, French Language
Cover of the book Genuswechsel im Französischen by Christian Werner, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Christian Werner ISBN: 9783638459082
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 21, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Christian Werner
ISBN: 9783638459082
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 21, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Linguistik, Note: 1, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor Beginn der Ausführungen über den Genuswechsel im Französischen erscheint es sinnvoll, die beiden Termini des natürlichen Geschlechts,le sexe,und des grammatischen Geschlechts, le genre,zu definieren. Beim natürlichen Geschlecht handelt es sich um die Kategorisierung von Inhalten der realen Welt nach ihrem tatsächlichen, natürlichen Geschlecht (lateinischsexus).Das grammatische Geschlecht (lateinischgenus)stellt dagegen ein rein grammatikalisches Phänomen dar, das zur Klassifikation aller Substantive dient. Beim Blick auf die Entwicklung des Konzeptes des Genus stellt man fest, dass man in frühindogermanischen Sprachen scheinbar zwischen zwei Genera unterschied: eines für Lebewesen und eines für Dinge. Im Lateinischen finden sich neben dem Neutrum, das nunmehr die Dinge bezeichnet, zwei weitere Genera, das Maskulinum und das Femininum, welche männliche und weibliche Lebewesen, sowie Dinge bezeichnen, die auf symbolische Art und Weise als solche angesehen werden. Das Französische kennt mit dem Maskulinum und dem Femininum nur noch zwei Genera. Dabei besteht für die Lebewesen, und hierbei vor allem für Begriffe, die den Menschen bezeichnen, eine bedeutungsvolle Beziehung zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht. Anders gesagt: das Genus scheint in der Natur begründet zu sein. Genus und Numerus werden heute im Französischen durch Determinanten angegeben. So ist zu erkennen, dass es sich bei dem maskulinen Substantivle locataireum einen Mann handelt, während la locataire nur ein weiblicher Mensch sein kann. In Einzelfällen wird diese Beziehung zwischen genre und sexe jedoch gestört, etwa bei den militärischen Begriffenla recrue, la vigie oder la sentinelle, die dem Genus nach feminin sind, in Realität aber zumeist Männer bezeichnen. Im Gegenzug benennen Substantive wie le mannequin, le laideron, le tendronoderle bas-bleu Frauen. Die Beziehung zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht bei den Objekten ist dagegen nicht semantisch geprägt, da im Französischen ja kein neutrales Genus mehr existiert. Hier erfüllt das grammatische Geschlecht also eine ausschließlich grammatische Rolle und scheint völlig willkürlich zu sein. Brunot bringt es auf den Punkt: Assurément la notion de genre, appliquée aux choses qui n'ont pas de sexe, ne peut être qu'arbitraire. So unterscheidet sich das Genus der beiden Zitrusfrüchte une orange und un citron ohne semantische Motivation.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Linguistik, Note: 1, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor Beginn der Ausführungen über den Genuswechsel im Französischen erscheint es sinnvoll, die beiden Termini des natürlichen Geschlechts,le sexe,und des grammatischen Geschlechts, le genre,zu definieren. Beim natürlichen Geschlecht handelt es sich um die Kategorisierung von Inhalten der realen Welt nach ihrem tatsächlichen, natürlichen Geschlecht (lateinischsexus).Das grammatische Geschlecht (lateinischgenus)stellt dagegen ein rein grammatikalisches Phänomen dar, das zur Klassifikation aller Substantive dient. Beim Blick auf die Entwicklung des Konzeptes des Genus stellt man fest, dass man in frühindogermanischen Sprachen scheinbar zwischen zwei Genera unterschied: eines für Lebewesen und eines für Dinge. Im Lateinischen finden sich neben dem Neutrum, das nunmehr die Dinge bezeichnet, zwei weitere Genera, das Maskulinum und das Femininum, welche männliche und weibliche Lebewesen, sowie Dinge bezeichnen, die auf symbolische Art und Weise als solche angesehen werden. Das Französische kennt mit dem Maskulinum und dem Femininum nur noch zwei Genera. Dabei besteht für die Lebewesen, und hierbei vor allem für Begriffe, die den Menschen bezeichnen, eine bedeutungsvolle Beziehung zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht. Anders gesagt: das Genus scheint in der Natur begründet zu sein. Genus und Numerus werden heute im Französischen durch Determinanten angegeben. So ist zu erkennen, dass es sich bei dem maskulinen Substantivle locataireum einen Mann handelt, während la locataire nur ein weiblicher Mensch sein kann. In Einzelfällen wird diese Beziehung zwischen genre und sexe jedoch gestört, etwa bei den militärischen Begriffenla recrue, la vigie oder la sentinelle, die dem Genus nach feminin sind, in Realität aber zumeist Männer bezeichnen. Im Gegenzug benennen Substantive wie le mannequin, le laideron, le tendronoderle bas-bleu Frauen. Die Beziehung zwischen grammatischem und natürlichem Geschlecht bei den Objekten ist dagegen nicht semantisch geprägt, da im Französischen ja kein neutrales Genus mehr existiert. Hier erfüllt das grammatische Geschlecht also eine ausschließlich grammatische Rolle und scheint völlig willkürlich zu sein. Brunot bringt es auf den Punkt: Assurément la notion de genre, appliquée aux choses qui n'ont pas de sexe, ne peut être qu'arbitraire. So unterscheidet sich das Genus der beiden Zitrusfrüchte une orange und un citron ohne semantische Motivation.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Wirkungen des Weltwirtschaftsrechts auf supranationale und nationale Rechtsordnungen, am Beispiel des GATT by Christian Werner
Cover of the book Macht und Machtanalyse im Werk von Michel Foucault - die Genese einer zentralen Kategorie by Christian Werner
Cover of the book Augustin, ein Verhängnis? - Eine kritische Offenlegung dogmatisch-hermetischer Tendenzen seines Denkens by Christian Werner
Cover of the book Descartes: Meditationen über die Erste Philosophie by Christian Werner
Cover of the book Sexueller Missbrauch by Christian Werner
Cover of the book Thomas Mann: 'Tonio Kröger' im Unterricht by Christian Werner
Cover of the book Möglichkeiten und Grenzen von Internet-Spielewelten by Christian Werner
Cover of the book Das Telekolleg by Christian Werner
Cover of the book Strategische und operative Markenführung biologischer Handelsmarken im deutschen Lebensmitteleinzelhandel by Christian Werner
Cover of the book Frankreichs Rolle in der Europäischen Union by Christian Werner
Cover of the book Systemdynamik und differenzieller Lernansatz by Christian Werner
Cover of the book Sozialisation. Das Verhältnis von Umwelt und Individuum im Spektrum unterschiedlicher Bezugswissenschaften by Christian Werner
Cover of the book Der Meister des Friedrichs-Altares by Christian Werner
Cover of the book Effects of Power Resources on Producer Marketing Behaviour by Christian Werner
Cover of the book Hybride Identitätskonzepte in 'The Buddha of Suburbia' by Christian Werner
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy