Die erste Alma Mater Polens - Zur Gründung der Krakauer Universität im Jahre 1364

Zur Gründung der Krakauer Universität im Jahre 1364

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Die erste Alma Mater Polens - Zur Gründung der Krakauer Universität im Jahre 1364 by Piotr Grochocki, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Piotr Grochocki ISBN: 9783640463862
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 2, 2009
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Piotr Grochocki
ISBN: 9783640463862
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 2, 2009
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar), Veranstaltung: Universitätsgründungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Als im Jahre 1364 mit der Krakauer Akademie das älteste polnische Zentrum der akademischen Bildung und Wissenschaft gegründet wurde, bestanden bereits etwa dreihundert Jahre lang lebhafte Kontakte zwischen der intellektuellen Elite Polens und den Zentren der Universitätskultur des damaligen Europa. Am Anfang dieser Periode, um die Jahrtausendwende herum, stand Polen an der Schwelle eines eigenen Staatswesens. Kurz darauf bildeten sich Schwerpunkte geistigen Schaffens in Gniezno, Pozna?, Wroc?aw, P?ock, Sandomierz und vor allem in Krakau, der Hauptstadt des 1040 wiedererstandenen Staates. Eine wichtige Rolle bei dieser Entwicklung spielte das Mäzenatentum des Königshauses und der Kirche über die Literatur, die Geschichtsschreibung und die Kunst. Von entscheidender Bedeutung war auch die Entwicklung des Schulwesens aller Stufen. So stand die älteste Domschule auf dem Wawel, dem Königshügel in Krakau, bereits im Jahre 1110 in voller Blüte. Dies zog das geistige Leben in der Monarchie der ersten Piasten rasch in den Wirkungsbereich der lateinischen Kultur. Dank unmittelbarer Kontakte und Reisen polnischer Scholaren in westliche Länder wurde eine kreative Aneignung neuer juridischer Begriffe, literarischer und wissenschaftlicher Strömungen sowie philosophischer und künstlerischer Werte beschleunigt, und zwar auf dem Nährboden eigener zivilisatorischer Leistungen und kultureller Traditionen. Erwähnenswert ist zum Beispiel das erste originelle historiographische Werk des polnischen Mittelalters, die Chronica Polonorum. Sie wurde von Wincenty Kad?ubek (um 1150-1223) verfasst, der bis 1189 an der Pariser Universität studiert und dort seinen Magister gemacht hatte. Ein anderes Beispiel sind zahlreiche polnische Juristen, die in Bologna und Padua im römischen und kanonischen Recht ausgebildet wurden. Sie hatten einen vielseitigen Einfluss auf die Reform der kirchlichen und staatlichen Gesetzgebung in Polen sowie auf die Modernisierung der Gerichts- und Kanzleipraxis, wobei sich vor allem der Stil, die Redaktion und der Duktus polnischer Urkunden veränderten. Doch erst unter dem letzten Piastenkönig Kasimir dem Großen, der von 1333 bis 1370 regierte, gelang die Verwirklichung breit angelegter Pläne der politischen Konsolidierung und der Bildung eines einheitlichen Staatsorganismus sowie der 'kulturellen Umgestaltung der nach Jahrhunderte langer Spaltung wiederhergestellten Monarchie'.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar), Veranstaltung: Universitätsgründungen, Sprache: Deutsch, Abstract: Als im Jahre 1364 mit der Krakauer Akademie das älteste polnische Zentrum der akademischen Bildung und Wissenschaft gegründet wurde, bestanden bereits etwa dreihundert Jahre lang lebhafte Kontakte zwischen der intellektuellen Elite Polens und den Zentren der Universitätskultur des damaligen Europa. Am Anfang dieser Periode, um die Jahrtausendwende herum, stand Polen an der Schwelle eines eigenen Staatswesens. Kurz darauf bildeten sich Schwerpunkte geistigen Schaffens in Gniezno, Pozna?, Wroc?aw, P?ock, Sandomierz und vor allem in Krakau, der Hauptstadt des 1040 wiedererstandenen Staates. Eine wichtige Rolle bei dieser Entwicklung spielte das Mäzenatentum des Königshauses und der Kirche über die Literatur, die Geschichtsschreibung und die Kunst. Von entscheidender Bedeutung war auch die Entwicklung des Schulwesens aller Stufen. So stand die älteste Domschule auf dem Wawel, dem Königshügel in Krakau, bereits im Jahre 1110 in voller Blüte. Dies zog das geistige Leben in der Monarchie der ersten Piasten rasch in den Wirkungsbereich der lateinischen Kultur. Dank unmittelbarer Kontakte und Reisen polnischer Scholaren in westliche Länder wurde eine kreative Aneignung neuer juridischer Begriffe, literarischer und wissenschaftlicher Strömungen sowie philosophischer und künstlerischer Werte beschleunigt, und zwar auf dem Nährboden eigener zivilisatorischer Leistungen und kultureller Traditionen. Erwähnenswert ist zum Beispiel das erste originelle historiographische Werk des polnischen Mittelalters, die Chronica Polonorum. Sie wurde von Wincenty Kad?ubek (um 1150-1223) verfasst, der bis 1189 an der Pariser Universität studiert und dort seinen Magister gemacht hatte. Ein anderes Beispiel sind zahlreiche polnische Juristen, die in Bologna und Padua im römischen und kanonischen Recht ausgebildet wurden. Sie hatten einen vielseitigen Einfluss auf die Reform der kirchlichen und staatlichen Gesetzgebung in Polen sowie auf die Modernisierung der Gerichts- und Kanzleipraxis, wobei sich vor allem der Stil, die Redaktion und der Duktus polnischer Urkunden veränderten. Doch erst unter dem letzten Piastenkönig Kasimir dem Großen, der von 1333 bis 1370 regierte, gelang die Verwirklichung breit angelegter Pläne der politischen Konsolidierung und der Bildung eines einheitlichen Staatsorganismus sowie der 'kulturellen Umgestaltung der nach Jahrhunderte langer Spaltung wiederhergestellten Monarchie'.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Ethisch-ökologische Geldanlagen - Sozialethische Begründung und Probleme der Implementierung by Piotr Grochocki
Cover of the book Die Debatte um den Laizismus - Frankreich und Deutschland im Vergleich by Piotr Grochocki
Cover of the book Differentiation as the key to success. A marketing plan for Starbucks by Piotr Grochocki
Cover of the book Katholizismus in Italien: einkurzer Überblick by Piotr Grochocki
Cover of the book Phänomenologie des Spiels. Welche Wirkung hat das Spiel auf die kindliche Entwicklung? by Piotr Grochocki
Cover of the book Das Adverb. Definition, Einteilung, Funktion und Stellung by Piotr Grochocki
Cover of the book Politökonomische Ansätze zur Lösung des Klimawandelproblems: Cap-and-Trade ökologischer Knappheiten by Piotr Grochocki
Cover of the book Methanhydrate als Lösung des Knappheitsproblems fossiler Ressourcen ? by Piotr Grochocki
Cover of the book Islamistischer Terrorismus als globale Bedrohung by Piotr Grochocki
Cover of the book Makrozyklusplanung by Piotr Grochocki
Cover of the book Der aggressiv-entwertende Kommunikationsstil im Mitarbeitergespräch by Piotr Grochocki
Cover of the book Komplexe posttraumatische Belastungsstörung by Piotr Grochocki
Cover of the book Rotationsenergie starrer Körper - Protokoll zum Versuch by Piotr Grochocki
Cover of the book Systemtransformation im postkommunistischen Polen by Piotr Grochocki
Cover of the book Verdrahten einer Aufputz-Schutzkontaktsteckdose (Unterweisung Elektroniker / -in) by Piotr Grochocki
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy