Der Bergpfarrer 426 – Heimatroman

Mit der Wahrheit leben?

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 10 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Unter anderem gingen auch mehrere Spielfilme im ZDF mit Millionen Zuschauern daraus hervor. Über St. Johann hing noch der Frühdunst, als Sebastian Trenker die Tür des Pfarrhauses hinter sich schloss. Er trug feste Bergschuhe, eine Bundhose und ein kariertes Hemd, über das er einen grob gestrickten dunkelgrünen Janker gezogen hatte. Mit einer raschen Handbewegung rückte er seinen Wanderhut zurecht. Dann hakte er die Daumen in die Trageriemen seines prall gefüllten Rucksacks und atmete tief die kühle, reine Morgenluft ein. Er lauschte dem Konzert der Singvögel, in das immer neue Stimmen einfielen. Wie liebte er diese frühen Morgenstunden, wenn St. Johann und das ganze Wachnertal noch in tiefem Schlaf lagen! Unwillkürlich warf er einen raschen Blick am Pfarrhaus hinauf zu dem Fenster, hinter dem Sophie Tapperts Zimmer lag. Alles war dunkel und ruhig. Selbst seine Haushälterin, die doch eine ausgesprochene Frühaufsteherin war, war um diese Zeit der ersten Morgendämmerung noch nicht wach. Als die Kirchturmuhr nach einer Weile die fünfte Stunde des jungen Tages schlug, straffte Pfarrer Trenker seine Gestalt.