Author: | Leonard Löwe | ISBN: | 1230000581615 |
Publisher: | Denk-Verlag | Publication: | July 30, 2015 |
Imprint: | Language: | German |
Author: | Leonard Löwe |
ISBN: | 1230000581615 |
Publisher: | Denk-Verlag |
Publication: | July 30, 2015 |
Imprint: | |
Language: | German |
Wir werden hier nicht die üblichen und zur Genüge bekannten Floskeln der Berufs-
und Studienberatungsliteratur wiederholen, sondern Tacheles reden.
Die Uni wird gerne auf das Wissen reduziert, das vermittelt wird. Und allein der
Umgang mit diesem Wissen, ob und wie schnell man in der Lage ist, es aufzunehmen, zu
verdauen und zu verstehen, soll der kanonischen Sicht zufolge über Erfolg oder Versagen
im Studium entscheiden. Allein der Intellekt der Studenten richte über ihr Wohl und
Wehe. Allein ihre Fähigkeit, sich Wissen anzueignen und in kürzester Zeit darin eine
gewisse Meisterschaft zu erreichen, den Großteil davon in Eigenleistung -- studere
(lat.) hieße 'sich bemühen', nicht etwa 'bemüht werden' erklärte man mir rechtzeitig im
ersten Semester. Es geht also um Wissen, Intellekt, Forschung und noch mehr Wissen,
mehr nicht.
Aber das ist falsch. Das ist eine schöne Legende. Die Uni ist vor allem eine
soziale Veranstaltung, wo Menschen vielerlei Couleur und Alter, Bevölkerungsschicht und
Bildung aufeinanderprallen. Junge naive Abiturienten treffen auf alte, scharfsinnige
und abgebrühte Professoren, junge, selbstbewusste und attraktive Frauen auf einen
Lehrkörper aus paarungswilligen Assistenten und ausgehungerten und gelangweilten
Dozenten, zynische Jung-Karrieristen treffen auf idealistische und naive
Nachwuchswissenschaftler, die an die reine Lehre des Wissen-schaffens für das Wohl der
Menschheit glauben. Und die Unterschiede unter diesen sind oft größer als die unter
Studenten verschiedener Herkunftsländer. Aber all das wird zugunsten des Ansehens der
Uni und des Rufs der Dozenten nach draußen verleugnet bis der Arzt kommt.
Daher werde ich euch hier Erkenntnisse vermitteln, die ihr nirgends anders finden
werdet. Dies ist kein Sachbuch oder ein systemkonformer, braver Studienführer, in dem
ich euch zum hundertsten Mal das Hohelied des Lernens und Strebens singe, sondern ein
Buch, das hinter die Kulissen blickt und die Zusammenhänge aufdeckt, die man gerne
unter dem Deckmäntelchen halten möchte. Hier reden wir über die wirklich interessanten
Dinge.
Wir werden hier nicht die üblichen und zur Genüge bekannten Floskeln der Berufs-
und Studienberatungsliteratur wiederholen, sondern Tacheles reden.
Die Uni wird gerne auf das Wissen reduziert, das vermittelt wird. Und allein der
Umgang mit diesem Wissen, ob und wie schnell man in der Lage ist, es aufzunehmen, zu
verdauen und zu verstehen, soll der kanonischen Sicht zufolge über Erfolg oder Versagen
im Studium entscheiden. Allein der Intellekt der Studenten richte über ihr Wohl und
Wehe. Allein ihre Fähigkeit, sich Wissen anzueignen und in kürzester Zeit darin eine
gewisse Meisterschaft zu erreichen, den Großteil davon in Eigenleistung -- studere
(lat.) hieße 'sich bemühen', nicht etwa 'bemüht werden' erklärte man mir rechtzeitig im
ersten Semester. Es geht also um Wissen, Intellekt, Forschung und noch mehr Wissen,
mehr nicht.
Aber das ist falsch. Das ist eine schöne Legende. Die Uni ist vor allem eine
soziale Veranstaltung, wo Menschen vielerlei Couleur und Alter, Bevölkerungsschicht und
Bildung aufeinanderprallen. Junge naive Abiturienten treffen auf alte, scharfsinnige
und abgebrühte Professoren, junge, selbstbewusste und attraktive Frauen auf einen
Lehrkörper aus paarungswilligen Assistenten und ausgehungerten und gelangweilten
Dozenten, zynische Jung-Karrieristen treffen auf idealistische und naive
Nachwuchswissenschaftler, die an die reine Lehre des Wissen-schaffens für das Wohl der
Menschheit glauben. Und die Unterschiede unter diesen sind oft größer als die unter
Studenten verschiedener Herkunftsländer. Aber all das wird zugunsten des Ansehens der
Uni und des Rufs der Dozenten nach draußen verleugnet bis der Arzt kommt.
Daher werde ich euch hier Erkenntnisse vermitteln, die ihr nirgends anders finden
werdet. Dies ist kein Sachbuch oder ein systemkonformer, braver Studienführer, in dem
ich euch zum hundertsten Mal das Hohelied des Lernens und Strebens singe, sondern ein
Buch, das hinter die Kulissen blickt und die Zusammenhänge aufdeckt, die man gerne
unter dem Deckmäntelchen halten möchte. Hier reden wir über die wirklich interessanten
Dinge.