Author: | Martin Schröter | ISBN: | 9783656372097 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | February 13, 2013 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Martin Schröter |
ISBN: | 9783656372097 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | February 13, 2013 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Int. Organisationen u. Verbände, Note: 1.3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Delegation of Power to International Organizations, Sprache: Deutsch, Abstract: Welchen Einfluss haben Internationale Organisationen auf das Handeln staatlicher Akteure? Folgt man den Grundannahmen des Prinzipal-Agent Ansatzes, hängt der Einfluss internationaler Organisationen entscheidend vom Ausmaß der an sie delegierten Macht ab. Internationale Organisationen handeln dem PA-Ansatz nach entsprechend als Agenten, die von den Prinzipalen - in Form staatlicher Akteure - mit einem Mandat zur Erfüllung bestimmter Aufgaben ausgestattet werden. Grundlage dieser Delegation bildet ein Vertrag, der das Ausmaß des für den Agenten delegierten Handlungsspielraums vorschreibt. Weil der Agent nach Auffassung des PA-Ansatzes diesen Handlungsspielraum aber durch verschiedene Strategien (z.B. 'shirking' und 'slippage') eigennützig ausnutze, um seine Macht gegenüber dem Prinzipal auszuweiten, befasst sich ein Großteil der PA-Literatur insbesondere mit der Frage, wie das Problem unvollständiger Verträge gelöst werden kann. Ein oft übersehener, aber durchaus entscheidender Faktor ist dabei allerdings die grundsätzliche Frage, welche Möglichkeiten dem Agenten durch die im Vertrag festgelegte institutionelle Struktur geboten werden, um sein Mandat wahrzunehmen. Erst wenn diese Frage ausreichend beantwortet ist - so die Auffassung im folgenden Beitrag - können weitere Schritte (Kontrollmöglichkeiten des Prinzipals, Strategien des Agenten, etc.) daraus abgeleitet werden. Die folgende Arbeit versteht sich daher vielmehr als Grundlagenforschung zum Thema Delegation im Prinzipal-Agent-Ansatz, indem die institutionelle Struktur und der Vertrag zwischen den beteiligten Akteuren am Beispiel der International Labour Organization (ILO) in den Blick genommen wird. Die Hauptaufgabe der ILO liegt in der Formulierung und der weltweiten Implementierung von Arbeits- und Sozialstandards in ihren Mitgliedsstaaten, die sich mit einer Ratifizierung der ILO-Übereinkommen rechtlich zu deren Einhaltung verpflichten. Die Frage nach der tatsächlichen Macht der ILO bei der Durchsetzung von Arbeits- und Sozialstandards ist deshalb interessant, weil die Organisationen einen vermeintlichen Widerspruch miteinander vereint: Denn obwohl die ILO als die 'wohl wichtigste internationale Organisation für Fragen von Arbeit und Beschäftigung' (Pries 2007: 302) gilt, wird ihr tatsächlicher Einfluss auf die Handlungen staatlicher Akteure immer wieder in Frage gestellt: 'The ILO is among the world's oldest IO's, but it is also one of the most ignored'.
Studium der Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, Humboldt-Universität zu Berlin und an der San Diego State University (USA).
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Int. Organisationen u. Verbände, Note: 1.3, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Delegation of Power to International Organizations, Sprache: Deutsch, Abstract: Welchen Einfluss haben Internationale Organisationen auf das Handeln staatlicher Akteure? Folgt man den Grundannahmen des Prinzipal-Agent Ansatzes, hängt der Einfluss internationaler Organisationen entscheidend vom Ausmaß der an sie delegierten Macht ab. Internationale Organisationen handeln dem PA-Ansatz nach entsprechend als Agenten, die von den Prinzipalen - in Form staatlicher Akteure - mit einem Mandat zur Erfüllung bestimmter Aufgaben ausgestattet werden. Grundlage dieser Delegation bildet ein Vertrag, der das Ausmaß des für den Agenten delegierten Handlungsspielraums vorschreibt. Weil der Agent nach Auffassung des PA-Ansatzes diesen Handlungsspielraum aber durch verschiedene Strategien (z.B. 'shirking' und 'slippage') eigennützig ausnutze, um seine Macht gegenüber dem Prinzipal auszuweiten, befasst sich ein Großteil der PA-Literatur insbesondere mit der Frage, wie das Problem unvollständiger Verträge gelöst werden kann. Ein oft übersehener, aber durchaus entscheidender Faktor ist dabei allerdings die grundsätzliche Frage, welche Möglichkeiten dem Agenten durch die im Vertrag festgelegte institutionelle Struktur geboten werden, um sein Mandat wahrzunehmen. Erst wenn diese Frage ausreichend beantwortet ist - so die Auffassung im folgenden Beitrag - können weitere Schritte (Kontrollmöglichkeiten des Prinzipals, Strategien des Agenten, etc.) daraus abgeleitet werden. Die folgende Arbeit versteht sich daher vielmehr als Grundlagenforschung zum Thema Delegation im Prinzipal-Agent-Ansatz, indem die institutionelle Struktur und der Vertrag zwischen den beteiligten Akteuren am Beispiel der International Labour Organization (ILO) in den Blick genommen wird. Die Hauptaufgabe der ILO liegt in der Formulierung und der weltweiten Implementierung von Arbeits- und Sozialstandards in ihren Mitgliedsstaaten, die sich mit einer Ratifizierung der ILO-Übereinkommen rechtlich zu deren Einhaltung verpflichten. Die Frage nach der tatsächlichen Macht der ILO bei der Durchsetzung von Arbeits- und Sozialstandards ist deshalb interessant, weil die Organisationen einen vermeintlichen Widerspruch miteinander vereint: Denn obwohl die ILO als die 'wohl wichtigste internationale Organisation für Fragen von Arbeit und Beschäftigung' (Pries 2007: 302) gilt, wird ihr tatsächlicher Einfluss auf die Handlungen staatlicher Akteure immer wieder in Frage gestellt: 'The ILO is among the world's oldest IO's, but it is also one of the most ignored'.
Studium der Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, Humboldt-Universität zu Berlin und an der San Diego State University (USA).