Beschädigte Schönheit

Eine Ästhetik des Handicaps

Fiction & Literature, Literary Theory & Criticism, Short Stories
Cover of the book Beschädigte Schönheit by Lorenz Jäger, zu Klampen Verlag
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Author: Lorenz Jäger ISBN: 9783866743182
Publisher: zu Klampen Verlag Publication: February 5, 2014
Imprint: zu Klampen Verlag Language: German
Author: Lorenz Jäger
ISBN: 9783866743182
Publisher: zu Klampen Verlag
Publication: February 5, 2014
Imprint: zu Klampen Verlag
Language: German

Vulkan, hinkender Gott der Schmiedekunst, war der Mann von Venus, der Schönsten. Während die griechische Antike Behinderungen der Hässlichkeit zurechnete und oft als Zeichen moralischer Fragwürdigkeit deutete, die römische Dichtung sie vornehmlich als Gegenstand der Satire sah, setzt in der frühbarocken Lyrik ein paradoxes Vergnügen am behinderten Körper ein: Vulkan und Venus traten in ein neues Verhältnis. Im 19. Jahrhundert, bei Zola, Anthony Trollope und Benito Pérez Galdós, treten behinderte Protagonistinnen als Attraktionsfiguren ins Zentrum der Romane. Im 20. Jahrhundert findet dieses Interesse die Aufmerksamkeit der Psychoanalyse und wird als »Fetischismus« gedeutet. Über Heimito von Doderer, James Joyce und Arno Schmidt weist Lorenz Jäger auch in die Kunst- und Filmgeschichte, zu Christian Ludwig Attersees »Prothesen-Alphabet« und Luis Buñuels »Tristana«. Schlusspunkt seiner Überlegungen bilden die Londoner Paralympics des Jahres 2012. Nicht nur erreichte die Ästhetisierung des Handicaps dort einen bisher unvorstellbaren Gipfel: Entscheidend wurde die Ablösung des Blicks von außen durch die selbstbewusste Inszenierung, die von behinderten Models wie Aimee Mullins vorbereitet worden war und die unsere ästhetischen Vorstellungen maßgeblich verändern wird.

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Vulkan, hinkender Gott der Schmiedekunst, war der Mann von Venus, der Schönsten. Während die griechische Antike Behinderungen der Hässlichkeit zurechnete und oft als Zeichen moralischer Fragwürdigkeit deutete, die römische Dichtung sie vornehmlich als Gegenstand der Satire sah, setzt in der frühbarocken Lyrik ein paradoxes Vergnügen am behinderten Körper ein: Vulkan und Venus traten in ein neues Verhältnis. Im 19. Jahrhundert, bei Zola, Anthony Trollope und Benito Pérez Galdós, treten behinderte Protagonistinnen als Attraktionsfiguren ins Zentrum der Romane. Im 20. Jahrhundert findet dieses Interesse die Aufmerksamkeit der Psychoanalyse und wird als »Fetischismus« gedeutet. Über Heimito von Doderer, James Joyce und Arno Schmidt weist Lorenz Jäger auch in die Kunst- und Filmgeschichte, zu Christian Ludwig Attersees »Prothesen-Alphabet« und Luis Buñuels »Tristana«. Schlusspunkt seiner Überlegungen bilden die Londoner Paralympics des Jahres 2012. Nicht nur erreichte die Ästhetisierung des Handicaps dort einen bisher unvorstellbaren Gipfel: Entscheidend wurde die Ablösung des Blicks von außen durch die selbstbewusste Inszenierung, die von behinderten Models wie Aimee Mullins vorbereitet worden war und die unsere ästhetischen Vorstellungen maßgeblich verändern wird.

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