Augustus und die Problematik seiner Nachfolge

Nonfiction, History, Ancient History
Cover of the book Augustus und die Problematik seiner Nachfolge by Mario Kulbach, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Mario Kulbach ISBN: 9783640510405
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 14, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Mario Kulbach
ISBN: 9783640510405
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 14, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,7, Universität zu Köln, Veranstaltung: Augustus und sein Image, Sprache: Deutsch, Abstract: Im diesem Aufsatz soll die Problematik der Nachfolgerfindung durch Augustus näher beschrieben werden. Die Frage ist in welcher Hinsicht die Nachfolgerfrage eine besonders schwierige darstellte. Der zeitgenössische Betrachter (d.h. von 63 v. Chr. bis 14 n. Chr.) konnte die Stellung des Augustus nicht prägnant, vor allem noch nicht als Kaiser, zusammenfassen; es gab keine Bezeichnung für seine Macht, seine politischen Möglichkeiten und seine gleichzeitig legale, republikanische Position. Seine Macht beruhte in erster Linie auf verschiedenen Amtsgewalten, die ihm, wie er immer wieder betonte, von Senat und Volk von Rom angetragen wurden, seinem unermesslichem Reichtum und seiner zahlrei-chen Bindungen an Gruppen und Einzelpersonen im ganzen Reich, also das, was man als 'auctoritas' bezeichnen mochte. Aufgrund, dass diese 'auctoritas', also diejenige Macht-quelle, die nicht durch Ämter oder Reichtum, sondern nur durch Beziehungen, Einfluss und Anerkennung durch andere greifbar war, einen erheblichen Teil Augustus´ Macht ausmachte, konnte man diese auch nicht einfach vererben. Eine direkte 'Amtsvererbung' (von einem institutionalisiertem Amt kann wahrlich noch keine Rede sein) konnte natür-lich auch nicht stattfinden, da sich Augustus die jahrelange formale Wahrung der republi-kanischen Gegebenheiten sonst hätte sparen können; es sollte ja gerade nicht so aussehen, als ob er über den Staat verfügte. Also mussten vielmehr der Senat und das Volk von Rom bestimmen, wer die Führung des Gemeinwesens in Händen halten sollte. In diesem Punkt erwies sich Augustus als gekonnter Manipulator, ohne dabei aber die republikanischen Bestimmungen zu verletzen. Mit Hilfe von, durch den Senat immer wieder bewilligter, Privilegien und Ämtern für die Nachfolgekandidaten und der auch öfter durchgeführten öffentlichen Zurschaustellung potentieller Nachfolger, trieb er die Weitervererbung seiner Position in die von ihm angestrebte Richtung. Er war nämlich nicht gewillt seine Stellung im Staat mit seinem Tod enden zu lassen, sondern sie, wie jeder römische Aristokrat, in seiner Familie zu erhalten. Aufgrund dessen ist sein frühzeitiges Bemühen zu erkennen seine Position faktisch weiterzugeben. Doch dieses Bemühen hatte ein garvierendes Problem: Denn Augustus besaß selber keinen leiblichen Sohn, auf den er politische Kompetenzen und familiäre Macht hätte übertragen können. So musste er sich in anderen Richtungen nach einem männlichen Nachfolger umschauen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,7, Universität zu Köln, Veranstaltung: Augustus und sein Image, Sprache: Deutsch, Abstract: Im diesem Aufsatz soll die Problematik der Nachfolgerfindung durch Augustus näher beschrieben werden. Die Frage ist in welcher Hinsicht die Nachfolgerfrage eine besonders schwierige darstellte. Der zeitgenössische Betrachter (d.h. von 63 v. Chr. bis 14 n. Chr.) konnte die Stellung des Augustus nicht prägnant, vor allem noch nicht als Kaiser, zusammenfassen; es gab keine Bezeichnung für seine Macht, seine politischen Möglichkeiten und seine gleichzeitig legale, republikanische Position. Seine Macht beruhte in erster Linie auf verschiedenen Amtsgewalten, die ihm, wie er immer wieder betonte, von Senat und Volk von Rom angetragen wurden, seinem unermesslichem Reichtum und seiner zahlrei-chen Bindungen an Gruppen und Einzelpersonen im ganzen Reich, also das, was man als 'auctoritas' bezeichnen mochte. Aufgrund, dass diese 'auctoritas', also diejenige Macht-quelle, die nicht durch Ämter oder Reichtum, sondern nur durch Beziehungen, Einfluss und Anerkennung durch andere greifbar war, einen erheblichen Teil Augustus´ Macht ausmachte, konnte man diese auch nicht einfach vererben. Eine direkte 'Amtsvererbung' (von einem institutionalisiertem Amt kann wahrlich noch keine Rede sein) konnte natür-lich auch nicht stattfinden, da sich Augustus die jahrelange formale Wahrung der republi-kanischen Gegebenheiten sonst hätte sparen können; es sollte ja gerade nicht so aussehen, als ob er über den Staat verfügte. Also mussten vielmehr der Senat und das Volk von Rom bestimmen, wer die Führung des Gemeinwesens in Händen halten sollte. In diesem Punkt erwies sich Augustus als gekonnter Manipulator, ohne dabei aber die republikanischen Bestimmungen zu verletzen. Mit Hilfe von, durch den Senat immer wieder bewilligter, Privilegien und Ämtern für die Nachfolgekandidaten und der auch öfter durchgeführten öffentlichen Zurschaustellung potentieller Nachfolger, trieb er die Weitervererbung seiner Position in die von ihm angestrebte Richtung. Er war nämlich nicht gewillt seine Stellung im Staat mit seinem Tod enden zu lassen, sondern sie, wie jeder römische Aristokrat, in seiner Familie zu erhalten. Aufgrund dessen ist sein frühzeitiges Bemühen zu erkennen seine Position faktisch weiterzugeben. Doch dieses Bemühen hatte ein garvierendes Problem: Denn Augustus besaß selber keinen leiblichen Sohn, auf den er politische Kompetenzen und familiäre Macht hätte übertragen können. So musste er sich in anderen Richtungen nach einem männlichen Nachfolger umschauen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Technische Unterstützung von Verträgen im Netz by Mario Kulbach
Cover of the book Civil Military Relations in Nigeria's Fourth Republic by Mario Kulbach
Cover of the book Emotion und Ausdruck innerhalb einer symboltheoretischen Betrachtung von Musik im Ausgang der Studie 'Musik und Erkenntnis' von Simone Mahrenholz by Mario Kulbach
Cover of the book Interkulturelles Lernen im Geschichtsunterricht by Mario Kulbach
Cover of the book Der Erziehungsbegriff der Aufklärung nach Kant by Mario Kulbach
Cover of the book Sozialer Stress bei der Arbeit und im Privatleben im Vergleich by Mario Kulbach
Cover of the book Touristische Attraktionen und Angebote im Norden Namibias by Mario Kulbach
Cover of the book Bilanzielle Auswirkungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) auf (Versicherungs-) Unternehmen by Mario Kulbach
Cover of the book Dominanz des Animalischen im Mezzogiorno. Carlo Levi's 'Cristo si è fermato a Eboli' und Niccolò Ammaniti's 'Io non ho paura' by Mario Kulbach
Cover of the book Johann Heinrich Pestalozzi und sein Lebenswerk by Mario Kulbach
Cover of the book Die Magie der Mathematik by Mario Kulbach
Cover of the book Der Tod im Mittelalter by Mario Kulbach
Cover of the book Down-Syndrom - Ursachen, Symptome, Entwicklungschancen by Mario Kulbach
Cover of the book Entgrenzung von Arbeit und Leben by Mario Kulbach
Cover of the book Erfassbarkeit und Vergleichbarkeit von Makro-Einheiten - Probleme quantitativer und qualitativer Methoden by Mario Kulbach
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy