Vreneli's Gärtli

Eine Zürcher Begebenheit. Nebst ausführlicher Darlegung der Umstände gelegentlich der Ausweisung des Herausgebers der "Zürcher Diskußionen" aus Zürich

Fiction & Literature, Literary
Cover of the book Vreneli's Gärtli by Oskar Panizza, Ute Kröger, Limmat Verlag
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Author: Oskar Panizza, Ute Kröger ISBN: 9783038550716
Publisher: Limmat Verlag Publication: September 21, 2016
Imprint: Limmat Language: German
Author: Oskar Panizza, Ute Kröger
ISBN: 9783038550716
Publisher: Limmat Verlag
Publication: September 21, 2016
Imprint: Limmat
Language: German
1894 erscheint Panizzas Theaterstück "Das Liebeskonzil" und bringt ihm in München ein Jahr Gefängnis wegen "Gotteslästerung" ein. Nach Verbüßung der Strafe geht er 1896 nach Zürich ins Exil, wo er 1898 wieder ausgewiesen wird. Er wäre gerne geblieben. In "Vreneli's Gärtli" verar­beitet Panizza seine ungemütliche Situation als Flüchtling in der Schweiz mit unbändigem Humor und ironischer Übersteigerung in ein Schicksal von antikischem Ausmaß in klein­bürgerlicher Umgebung. "Vreneli's Gärtli" heißt ein Gasthaus im Wald bei Zürich, und als er davon hört, ist dem Mann sofort klar: Vreneli ist die eidgenössische Variante der Venus, der Vrenesberg ist der Venusberg, da muss er hin. Und so macht er sich auf zu diesem anmutigen Ort, wo er tatsächlich auf Venus trifft, eine bodenständig ­pragmatische Venus helvetischer Prägung, die ihm tief in die Augen blickt und fragt: "Was trinkt der Herr füren Wi?" Und so lässt er Eglisauer, Stammheimer und Herrliber­ger auftragen und jauchzt innerlich, mit jedem Glas wachsen sein Glück über die Freiheit in der Schweiz mit ihren 'grie­chischen' Hirtenmädchen und sein Groll auf den deutschen Polizeistaat, die Hirtenmädchen tragen auf, das Gelage nimmt seinen Gang, und der Flüchtling freut sich auf die Nacht in den weichen Armen der Freiheit ... Panizzas "Vreneli's Gärtli" ist das Psychogramm eines Flüchtlings ebenso wie jenes der Schweiz als Exilland, und beide bleiben in ihrer Ambivalenz aktuell.
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1894 erscheint Panizzas Theaterstück "Das Liebeskonzil" und bringt ihm in München ein Jahr Gefängnis wegen "Gotteslästerung" ein. Nach Verbüßung der Strafe geht er 1896 nach Zürich ins Exil, wo er 1898 wieder ausgewiesen wird. Er wäre gerne geblieben. In "Vreneli's Gärtli" verar­beitet Panizza seine ungemütliche Situation als Flüchtling in der Schweiz mit unbändigem Humor und ironischer Übersteigerung in ein Schicksal von antikischem Ausmaß in klein­bürgerlicher Umgebung. "Vreneli's Gärtli" heißt ein Gasthaus im Wald bei Zürich, und als er davon hört, ist dem Mann sofort klar: Vreneli ist die eidgenössische Variante der Venus, der Vrenesberg ist der Venusberg, da muss er hin. Und so macht er sich auf zu diesem anmutigen Ort, wo er tatsächlich auf Venus trifft, eine bodenständig ­pragmatische Venus helvetischer Prägung, die ihm tief in die Augen blickt und fragt: "Was trinkt der Herr füren Wi?" Und so lässt er Eglisauer, Stammheimer und Herrliber­ger auftragen und jauchzt innerlich, mit jedem Glas wachsen sein Glück über die Freiheit in der Schweiz mit ihren 'grie­chischen' Hirtenmädchen und sein Groll auf den deutschen Polizeistaat, die Hirtenmädchen tragen auf, das Gelage nimmt seinen Gang, und der Flüchtling freut sich auf die Nacht in den weichen Armen der Freiheit ... Panizzas "Vreneli's Gärtli" ist das Psychogramm eines Flüchtlings ebenso wie jenes der Schweiz als Exilland, und beide bleiben in ihrer Ambivalenz aktuell.

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