Sie war eine große Frau, jene mächtige Zarin Katharina II., die Herrscherin aller Reußen, wer will es leugnen? Die zweite Schöpferin der jetzigen Größe Russlands, hat sie sich persönlich dauernde Verdienste um die Kultur des nordischen Großreiches erworben; um so schmerzlicher aber ist es zu bedauern, dass ein solch trüber Hintergrund voll Blut und Mord das majestätische Bild der großen Frau verdunkelt. Aus dem Glanz und der Helle ihres Ruhmes tauchen zwei düstere Schatten auf: Peter III., ihr Gemahl, dem sie den Giftbecher reichte, und der schöne blonde Großfürst Iwan, dem sie das kalte Eisen in die junge Brust stoßen ließ - diese Flecken auf dem Purpur ihres Thrones waschen selbst ihre Verdienste nicht rein. Katharina II. war auch eine schöne Frau: Auf mittelgroßer üppiger Gestalt ruhte ein vornehmer Kopf, umwallt von dunkelblondem Haare; die klugen, dunklen Augen waren überschattet von schön gewölbten Brauen, die Nase leicht und fein gebogen, der Mund klein und edel geschnitten. Ihrer Erscheinung stets etwas Imposantes zu geben, kleidete sie sich mit ausgesuchter Pracht. Von ihrer Prachtliebe zeugte auch die verschwenderische Ausstattung ihrer Paläste. Eines ihrer Lieblingsschlösser, welches sie während der Sommermonate bewohnte, war das reizende Zarskoje-Selo; nicht allzu weit von Petersburg entfernt ...
Sie war eine große Frau, jene mächtige Zarin Katharina II., die Herrscherin aller Reußen, wer will es leugnen? Die zweite Schöpferin der jetzigen Größe Russlands, hat sie sich persönlich dauernde Verdienste um die Kultur des nordischen Großreiches erworben; um so schmerzlicher aber ist es zu bedauern, dass ein solch trüber Hintergrund voll Blut und Mord das majestätische Bild der großen Frau verdunkelt. Aus dem Glanz und der Helle ihres Ruhmes tauchen zwei düstere Schatten auf: Peter III., ihr Gemahl, dem sie den Giftbecher reichte, und der schöne blonde Großfürst Iwan, dem sie das kalte Eisen in die junge Brust stoßen ließ - diese Flecken auf dem Purpur ihres Thrones waschen selbst ihre Verdienste nicht rein. Katharina II. war auch eine schöne Frau: Auf mittelgroßer üppiger Gestalt ruhte ein vornehmer Kopf, umwallt von dunkelblondem Haare; die klugen, dunklen Augen waren überschattet von schön gewölbten Brauen, die Nase leicht und fein gebogen, der Mund klein und edel geschnitten. Ihrer Erscheinung stets etwas Imposantes zu geben, kleidete sie sich mit ausgesuchter Pracht. Von ihrer Prachtliebe zeugte auch die verschwenderische Ausstattung ihrer Paläste. Eines ihrer Lieblingsschlösser, welches sie während der Sommermonate bewohnte, war das reizende Zarskoje-Selo; nicht allzu weit von Petersburg entfernt ...