Politische Systeme in Lateinamerika am Beispiel von Costa Rica

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, International, International Relations
Cover of the book Politische Systeme in Lateinamerika am Beispiel von Costa Rica by Ludwig Späte, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Ludwig Späte ISBN: 9783640456659
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 26, 2009
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Ludwig Späte
ISBN: 9783640456659
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 26, 2009
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Präsidentialismus in Amerika, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Präsidentialismus als Regierungssystem ist nicht nur in den USA vertreten. Besonders in Lateinamerika herrscht eine Vielzahl von präsidentiellen Regierungssystemen mit unterschiedlichen Ausprägungen. In Zentralamerika liegt sein Staat, der seit Jahrzehnten über ein stabiles Regierungssystem verfügt: Costa Rica. Costa Rica in Zentralamerika ist der flächenmäßig dritt-kleinste von diesen sieben zentralamerikanischen Staaten. Mit gerade einmal 51.100 km² ist Costa Rica nicht einmal halb so groß wie Guatemala mit 108.890 km² und gehört vor Belize und El Salvador zu den kleinsten Staaten auf dem südamerikanischen Kontinent. Die ethnische Bevölkerungsmehrheit stellen mit 80 % Weiße, neben 15 % Mestizen und 4 % Afroamerikanern. Aus dem Spanischen bedeutet 'Costa Rica' wortwörtlich übersetzt 'Reiche Küste'. Jedoch ist Costa Rica für Politikwissenschaftler nicht uninteressant. Seit der Unabhängigkeit von Spanien im Jahre 1821 ist der Demokratisierungsprozess in Costa Rica ohne größere potenzielle Konflikte vorgeschritten, denn lediglich zwei kurze Perioden der bürgerlichen Gewalt haben die Demokratisierung im Staat beeinträchtigt. Die erste Verfassung von 1821 legte eine präsidentielle Demokratie mit hohen Befugnissen des Staatspräsidenten fest, in der nur ein Ein-Kammer-Parlament existiert. Bis 1948 blieb diese erste Verfassung bestehen, denn 1949 trat eine überarbeitete Verfassung in Costa Rica in Kraft. Interessant an dieser 'zweiten Republik' ist, dass seit Dezember 1949 die Republik Costa Rica über keinerlei Militär in Friedenszeiten verfügt. Die Armee ist formell abgeschafft worden, es existiert nur noch eine Staatspolizei im Land. Obwohl Ende der vierziger Jahre der Kontext für die Armeelosigkeit ein ganz anderer war, erwies sich diese Entscheidung dreißig Jahre später als geschichtsträchtig und staatserhaltend. Als die Kampftätigkeiten im Niemandsland zwischen Costa Rica und Nicaragua in den frühen achtziger Jahren zunahmen, beschleunige auch Costa Rica sein Handeln. Die Regierung in San José verkündete die dauernde, aktive und unbewaffnete Neutralität ihres Landes. Damit nahm sich Costa Rica aus dem militärischen Schussfeld und setzte zudem die Agenda für einen regionalen Verhandlungsfrieden und brachte sich selbst in eine privilegierte Position, bei der Befriedung von Zentralamerika eine entscheidende Rolle zu spielen. Oftmals wird Costa Rica in der Literatur mit der Schweiz verglichen, die eine ähnlich neutrale Position in Europa einnimmt.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Präsidentialismus in Amerika, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Präsidentialismus als Regierungssystem ist nicht nur in den USA vertreten. Besonders in Lateinamerika herrscht eine Vielzahl von präsidentiellen Regierungssystemen mit unterschiedlichen Ausprägungen. In Zentralamerika liegt sein Staat, der seit Jahrzehnten über ein stabiles Regierungssystem verfügt: Costa Rica. Costa Rica in Zentralamerika ist der flächenmäßig dritt-kleinste von diesen sieben zentralamerikanischen Staaten. Mit gerade einmal 51.100 km² ist Costa Rica nicht einmal halb so groß wie Guatemala mit 108.890 km² und gehört vor Belize und El Salvador zu den kleinsten Staaten auf dem südamerikanischen Kontinent. Die ethnische Bevölkerungsmehrheit stellen mit 80 % Weiße, neben 15 % Mestizen und 4 % Afroamerikanern. Aus dem Spanischen bedeutet 'Costa Rica' wortwörtlich übersetzt 'Reiche Küste'. Jedoch ist Costa Rica für Politikwissenschaftler nicht uninteressant. Seit der Unabhängigkeit von Spanien im Jahre 1821 ist der Demokratisierungsprozess in Costa Rica ohne größere potenzielle Konflikte vorgeschritten, denn lediglich zwei kurze Perioden der bürgerlichen Gewalt haben die Demokratisierung im Staat beeinträchtigt. Die erste Verfassung von 1821 legte eine präsidentielle Demokratie mit hohen Befugnissen des Staatspräsidenten fest, in der nur ein Ein-Kammer-Parlament existiert. Bis 1948 blieb diese erste Verfassung bestehen, denn 1949 trat eine überarbeitete Verfassung in Costa Rica in Kraft. Interessant an dieser 'zweiten Republik' ist, dass seit Dezember 1949 die Republik Costa Rica über keinerlei Militär in Friedenszeiten verfügt. Die Armee ist formell abgeschafft worden, es existiert nur noch eine Staatspolizei im Land. Obwohl Ende der vierziger Jahre der Kontext für die Armeelosigkeit ein ganz anderer war, erwies sich diese Entscheidung dreißig Jahre später als geschichtsträchtig und staatserhaltend. Als die Kampftätigkeiten im Niemandsland zwischen Costa Rica und Nicaragua in den frühen achtziger Jahren zunahmen, beschleunige auch Costa Rica sein Handeln. Die Regierung in San José verkündete die dauernde, aktive und unbewaffnete Neutralität ihres Landes. Damit nahm sich Costa Rica aus dem militärischen Schussfeld und setzte zudem die Agenda für einen regionalen Verhandlungsfrieden und brachte sich selbst in eine privilegierte Position, bei der Befriedung von Zentralamerika eine entscheidende Rolle zu spielen. Oftmals wird Costa Rica in der Literatur mit der Schweiz verglichen, die eine ähnlich neutrale Position in Europa einnimmt.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Japan und die Wirtschaftskrisen. Zeigt die globale Finanzkrise, dass die 'Lost Decade' eine lehrreiche Phase war, die Japan bei der Krisenbewältigung hilft? by Ludwig Späte
Cover of the book Schulpraktische Studien. Unterrichtsbeobachtungen und der eigene Unterrichtsversuch by Ludwig Späte
Cover of the book Versuchsprotokoll im flanzenphysiologischen Praktikum zu 'Plasmolyseformen' by Ludwig Späte
Cover of the book Glaube im Sakrament Taufe und Firmung by Ludwig Späte
Cover of the book Wandel der Lebensformen - geschlechterdifferenzierende Rollenverteilung by Ludwig Späte
Cover of the book Entwicklungsaufgaben im Jugendalter. Drei Konzepte in der Gegenüberstellung: Havighurst, Hurrelmann, Fend by Ludwig Späte
Cover of the book Prävention, Kuration, Rehabilitation und Palliativbehandlung als Komponenten der Pflege by Ludwig Späte
Cover of the book Finanzcontrolling. Ein Überblick zu Grundlagen, Zielen und Aufgaben by Ludwig Späte
Cover of the book Mediation als Mittel zur Konfliktlösung by Ludwig Späte
Cover of the book Die Entwicklung der empirischen Erziehungswissenschaft in Deutschland vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur 'realistischen Wendung' by Ludwig Späte
Cover of the book Die 'Creative Economy' - Kreative Berufe als Chance für die Wirtschaft by Ludwig Späte
Cover of the book Der Heimbeirat in Einrichtungen der Behindertenhilfe by Ludwig Späte
Cover of the book Entwicklung und Debatte der Koedukation im Schulsport by Ludwig Späte
Cover of the book CLIL. Content and language integrated learning by Ludwig Späte
Cover of the book Lenin und Stalin im Kontext postsowjetischer Erinnerungskultur by Ludwig Späte
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy