Author: | Heinz Kruschel | ISBN: | 9783956551048 |
Publisher: | EDITION digital | Publication: | October 31, 2014 |
Imprint: | EDITION digital | Language: | German |
Author: | Heinz Kruschel |
ISBN: | 9783956551048 |
Publisher: | EDITION digital |
Publication: | October 31, 2014 |
Imprint: | EDITION digital |
Language: | German |
Zwei junge Menschen, Schüler noch, wollen sich während des Krieges eine Heimat schaffen, eine Geborgenheit, und erleben, wie brüchig allein schon der Wunsch ist. Der Tod eines Tieres macht einem Kinde klar, dass es etwas gibt, das so stark ist, dass es behütetes Leben beenden kann. Ein Mensch will zur Quelle vorstoßen und nähert sich damit der Hölle. Abseits vom Trubel der Zeit lebt in der Einsamkeit eine junge Frau und versucht, ihre Sehnsucht zu besiegen. Der fünfundzwanzigste Schüler seiner Klasse bürdet dem Lehrer ein Leben lang eine Schuld auf, die der gerne auf sich zieht. Einer, der meint, von seinem Mädchen verstoßen und darum verloren zu sein; der Lehrer, der plötzlich aus der Geborgenheit seiner Kollegen herausfällt; das kleine Mädchen, das der Uralten zu einem wunderbaren Gefühl des Zuhauseseins verhilft; die jungen Freunde des Andersartigen, der für sie immer da war; das Zigeunerkind, das Heimat sucht und Ratten findet; die Familie Eulenspiegels, die nicht aussterben darf, solange es Menschen gibt; die alte Frau, die das Unausgesprochene und Verheimlichte nicht mit in die Grube nehmen will; der Angeber, der in die Klasse einbricht und sie zerstören will - das sind Geschichten Kruschels, die in diesem Band veröffentlicht werden. In den Geschichten geht es um die Sehnsucht nach Geborgensein, nach einer Heimat, die dort ist - wie Brecht sagt -, wo der Himmel höher, die Luft würziger wird, wo die Stimmen kräftiger schallen und der Boden sich leichter begeht. Wie oft aber schwankt der Boden. Wird der Himmel zerrissen. Versagen die Stimmen und verstummen schließlich. Reicht dem Menschen die Luft nicht aus. Immer sind Gefährdungen da. In Kruschels Erzählungen wollen die Helden das Geborgensein absichern: junge Leute ihre Liebe in einer Turnhalle, die Alte ihre grausamen Erinnerungen, die verstoßene Frau ihre Einsamkeit und die Jungenclique den Andersartigen, den die Erwachsenen ablehnen. Lebendiges kann nicht vorausberechenbar festgelegt werden, auf Dauer ist kein Glück. Es geht immer um Freunde und liebe Menschen, ohne die es sich schwer leben lässt. Oder gar nicht, auch davon erzählt eine Geschichte. Nichts erstarrt zu Stein. Auch die schlimmen Störungen gehören zum Leben. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen können nur zufällig sein.
Heinz Kruschel, 1929-2011, Sohn eines Bergmanns und späteren kaufmännischen Angestellten der Staßfurter Salzbergwerke, entging nur knapp dem für seine Generation typischen Schicksal, im finalen Aufgebot der letzten Kriegstage - dem "Volkssturm" - verheizt zu werden. Noch ehe er seine Modelltischlerlehre beendet hatte, beschloss die Partei, in die er jung eingetreten war, dass er Neulehrer zu werden habe, und ließ ihn 1949/50 am Lehrerbildungsinstitut in Staßfurt studieren. Anschließend war er Lehrer in Sandersdorf - den Schülern jeweils ein Kapitel im Lehrbuch voraus -, danach in Magdeburg und Egeln sowie Direktor einer Erweiterten Oberschule in Havelberg. Nach einem berufsbgeleitenden Fernstudium der Germanistik war er Journalist und Kulturredakteur bei der "Volksstimme" in Magdeburg. Ab 1963 lebte er als freier Schriftsteller in Magdeburg, bereiste im Auftrag von Illustrierten wie der "Für dich" Ungarn, Bulgarien, Usbekistan und Kuba und schrieb zahlreiche Erzählungen und Romane für Jugendliche und Erwachsene. Sein Roman "Das Mädchen Ann und der Soldat" wurde 25 Jahre lang immer wieder neu aufgelegt, während Bücher wie "Der Mann mit den vielen Namen" oder "Leben. Nicht allein" erst nach erbitterten Auseinandersetzungen mit jenen Behörden, die Literatur zu genehmigen hatten, erscheinen durften. Sein Roman "Gesucht wird die freundliche Welt", der als erster in der DDR das Thema des Umgangs mit straffällig gewordenen Jugendlichen thematisierte, wurde 1978 von Erwin Stranka unter dem Titel "Sabine Wulff" verfilmt. Auszeichnungen: Erich-Weinert-Preis der Stadt Magdeburg Theodor-Körner-Preis Banner der Arbeit Literaturpreis des FDGB Vaterländischer Verdienstorden
Zwei junge Menschen, Schüler noch, wollen sich während des Krieges eine Heimat schaffen, eine Geborgenheit, und erleben, wie brüchig allein schon der Wunsch ist. Der Tod eines Tieres macht einem Kinde klar, dass es etwas gibt, das so stark ist, dass es behütetes Leben beenden kann. Ein Mensch will zur Quelle vorstoßen und nähert sich damit der Hölle. Abseits vom Trubel der Zeit lebt in der Einsamkeit eine junge Frau und versucht, ihre Sehnsucht zu besiegen. Der fünfundzwanzigste Schüler seiner Klasse bürdet dem Lehrer ein Leben lang eine Schuld auf, die der gerne auf sich zieht. Einer, der meint, von seinem Mädchen verstoßen und darum verloren zu sein; der Lehrer, der plötzlich aus der Geborgenheit seiner Kollegen herausfällt; das kleine Mädchen, das der Uralten zu einem wunderbaren Gefühl des Zuhauseseins verhilft; die jungen Freunde des Andersartigen, der für sie immer da war; das Zigeunerkind, das Heimat sucht und Ratten findet; die Familie Eulenspiegels, die nicht aussterben darf, solange es Menschen gibt; die alte Frau, die das Unausgesprochene und Verheimlichte nicht mit in die Grube nehmen will; der Angeber, der in die Klasse einbricht und sie zerstören will - das sind Geschichten Kruschels, die in diesem Band veröffentlicht werden. In den Geschichten geht es um die Sehnsucht nach Geborgensein, nach einer Heimat, die dort ist - wie Brecht sagt -, wo der Himmel höher, die Luft würziger wird, wo die Stimmen kräftiger schallen und der Boden sich leichter begeht. Wie oft aber schwankt der Boden. Wird der Himmel zerrissen. Versagen die Stimmen und verstummen schließlich. Reicht dem Menschen die Luft nicht aus. Immer sind Gefährdungen da. In Kruschels Erzählungen wollen die Helden das Geborgensein absichern: junge Leute ihre Liebe in einer Turnhalle, die Alte ihre grausamen Erinnerungen, die verstoßene Frau ihre Einsamkeit und die Jungenclique den Andersartigen, den die Erwachsenen ablehnen. Lebendiges kann nicht vorausberechenbar festgelegt werden, auf Dauer ist kein Glück. Es geht immer um Freunde und liebe Menschen, ohne die es sich schwer leben lässt. Oder gar nicht, auch davon erzählt eine Geschichte. Nichts erstarrt zu Stein. Auch die schlimmen Störungen gehören zum Leben. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen können nur zufällig sein.
Heinz Kruschel, 1929-2011, Sohn eines Bergmanns und späteren kaufmännischen Angestellten der Staßfurter Salzbergwerke, entging nur knapp dem für seine Generation typischen Schicksal, im finalen Aufgebot der letzten Kriegstage - dem "Volkssturm" - verheizt zu werden. Noch ehe er seine Modelltischlerlehre beendet hatte, beschloss die Partei, in die er jung eingetreten war, dass er Neulehrer zu werden habe, und ließ ihn 1949/50 am Lehrerbildungsinstitut in Staßfurt studieren. Anschließend war er Lehrer in Sandersdorf - den Schülern jeweils ein Kapitel im Lehrbuch voraus -, danach in Magdeburg und Egeln sowie Direktor einer Erweiterten Oberschule in Havelberg. Nach einem berufsbgeleitenden Fernstudium der Germanistik war er Journalist und Kulturredakteur bei der "Volksstimme" in Magdeburg. Ab 1963 lebte er als freier Schriftsteller in Magdeburg, bereiste im Auftrag von Illustrierten wie der "Für dich" Ungarn, Bulgarien, Usbekistan und Kuba und schrieb zahlreiche Erzählungen und Romane für Jugendliche und Erwachsene. Sein Roman "Das Mädchen Ann und der Soldat" wurde 25 Jahre lang immer wieder neu aufgelegt, während Bücher wie "Der Mann mit den vielen Namen" oder "Leben. Nicht allein" erst nach erbitterten Auseinandersetzungen mit jenen Behörden, die Literatur zu genehmigen hatten, erscheinen durften. Sein Roman "Gesucht wird die freundliche Welt", der als erster in der DDR das Thema des Umgangs mit straffällig gewordenen Jugendlichen thematisierte, wurde 1978 von Erwin Stranka unter dem Titel "Sabine Wulff" verfilmt. Auszeichnungen: Erich-Weinert-Preis der Stadt Magdeburg Theodor-Körner-Preis Banner der Arbeit Literaturpreis des FDGB Vaterländischer Verdienstorden