Herrn Mahlhubers Reiseabenteuer

Fiction & Literature, Classics
Cover of the book Herrn Mahlhubers Reiseabenteuer by Friedrich Gerstäcker, Otbebookpublishing
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Friedrich Gerstäcker ISBN: 9783965374454
Publisher: Otbebookpublishing Publication: July 8, 2019
Imprint: Otbebookpublishing Language: German
Author: Friedrich Gerstäcker
ISBN: 9783965374454
Publisher: Otbebookpublishing
Publication: July 8, 2019
Imprint: Otbebookpublishing
Language: German

Excerpt: "In einem gemüthlichen Städtchen Baierns — und alle Städte und Städtchen Deutschlands sollten eigentlich den Gesetzen nach gemüthlich sein — lebte still und zurückgezogen der Held unserer Geschichte. Herr Hieronymus Mahlhuber war ein anspruchloser Mann, der sich schon seit länger als funfzehn Jahren mit dem Titel eines Commerzienraths und im Besitze eines Ludwigskreuzes nach Gidelsbach zurückgezogen hatte und hier mit einer alten Haushälterin still und ruhig seine Tage verlebte. Was er einmal früher gethan, den Titel wie den Orden zu bekommen, hat man nie erfahren. Manche, und besonders die äußerste Linke in Gidelsbach (der Müller und der Bader), wollten behaupten, er hätte Beides bekommen, weil er nichts gethan, aber da sich das nicht denken ließ, so fand es auch keinen Eingang bei dem denkenden Theile der Bürgerschaft. Die Einwohner von Gidelsbach sahen den kleinen wohlbeleibten ältlichen Herrn sogar mit einer soviel größern Ehrfurcht und Achtung an, weil eben über seinen Verdiensten ein gewisses 2 geheimnißvolles Dunkel lag, und zu diesen gehörte jedenfalls und unbestritten, daß er nur selten davon sprach. Von etwas sprach er aber, das übrigens auch ein besonderes Interesse für ihn haben mochte, da es ihm am nächsten stand, und das war seine Leber, die er, ob gegründet oder ungegründet, in den Verdacht gebracht hatte, daß sie drei Zoll zu groß sei und in ihrer Anschwellung darauf hinarbeite ihm den Magen abzustoßen. Die beiden Aerzte im Städtchen waren darüber, wie sich das auch nicht anders erwarten ließ, durchaus entgegengesetzter Meinung, wodurch der eine, der eine derartige Krankheit vollkommen ableugnete und das Leiden zuerst als eine Indigestion und nachher für alberne Einbildung erklärte, einen sehr guten Kunden verlor, und der andere, der durch Klopfen und Horchen an Brusthöhle, Rippen, Schultern und allen andern Körpertheilen des Commerzienraths allerdings einige jedenfalls zu berücksichtigende und bedenkliche Symptome einer möglichen rothen oder gelben Hypertrophie oder einer speckartigen Entartung der Leber gefunden haben wollte, ihn gewann.”

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Excerpt: "In einem gemüthlichen Städtchen Baierns — und alle Städte und Städtchen Deutschlands sollten eigentlich den Gesetzen nach gemüthlich sein — lebte still und zurückgezogen der Held unserer Geschichte. Herr Hieronymus Mahlhuber war ein anspruchloser Mann, der sich schon seit länger als funfzehn Jahren mit dem Titel eines Commerzienraths und im Besitze eines Ludwigskreuzes nach Gidelsbach zurückgezogen hatte und hier mit einer alten Haushälterin still und ruhig seine Tage verlebte. Was er einmal früher gethan, den Titel wie den Orden zu bekommen, hat man nie erfahren. Manche, und besonders die äußerste Linke in Gidelsbach (der Müller und der Bader), wollten behaupten, er hätte Beides bekommen, weil er nichts gethan, aber da sich das nicht denken ließ, so fand es auch keinen Eingang bei dem denkenden Theile der Bürgerschaft. Die Einwohner von Gidelsbach sahen den kleinen wohlbeleibten ältlichen Herrn sogar mit einer soviel größern Ehrfurcht und Achtung an, weil eben über seinen Verdiensten ein gewisses 2 geheimnißvolles Dunkel lag, und zu diesen gehörte jedenfalls und unbestritten, daß er nur selten davon sprach. Von etwas sprach er aber, das übrigens auch ein besonderes Interesse für ihn haben mochte, da es ihm am nächsten stand, und das war seine Leber, die er, ob gegründet oder ungegründet, in den Verdacht gebracht hatte, daß sie drei Zoll zu groß sei und in ihrer Anschwellung darauf hinarbeite ihm den Magen abzustoßen. Die beiden Aerzte im Städtchen waren darüber, wie sich das auch nicht anders erwarten ließ, durchaus entgegengesetzter Meinung, wodurch der eine, der eine derartige Krankheit vollkommen ableugnete und das Leiden zuerst als eine Indigestion und nachher für alberne Einbildung erklärte, einen sehr guten Kunden verlor, und der andere, der durch Klopfen und Horchen an Brusthöhle, Rippen, Schultern und allen andern Körpertheilen des Commerzienraths allerdings einige jedenfalls zu berücksichtigende und bedenkliche Symptome einer möglichen rothen oder gelben Hypertrophie oder einer speckartigen Entartung der Leber gefunden haben wollte, ihn gewann.”

More books from Otbebookpublishing

Cover of the book The Last Galley; Impressions and Tales by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book The Empty Drum by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book Tarzan and the Lost Empire by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book Fighting the Flames by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book Ivan the Fool by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book Wednesday the Tenth; A Tale of the South Pacific by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book Die denkwürdigen Erlebnisse des Arthur Gordon Pym by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book Europe and the Faith by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book The Country Doctor by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book The Erie Train Boy by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book Kelly Miller's History of the World War for Human Rights by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book My Three Years in America by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book Ivanhoe: A Romance by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book Lebensrückblick by Friedrich Gerstäcker
Cover of the book Die Versuchung des Pescara by Friedrich Gerstäcker
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy