Französische Volksmärchen in deutscher Sprache - 583 Seiten

Eine eindrucksvolle Märchensammlung vom 12. bis zum 18. Jahrhundert (vom Mittelalter bis zum Ausgang des Rokoko)!

Fiction & Literature, Historical
Cover of the book Französische Volksmärchen in deutscher Sprache - 583 Seiten by Ernst Tegethoff, neobooks
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Ernst Tegethoff ISBN: 9783742762917
Publisher: neobooks Publication: December 3, 2017
Imprint: Language: German
Author: Ernst Tegethoff
ISBN: 9783742762917
Publisher: neobooks
Publication: December 3, 2017
Imprint:
Language: German

Geschichte des französischen Märchens Die Kultur des Abendlandes, welche heute rettungslos und müde wie ein welker Greis zu Grabe sinkt, erinnert sich gern ihrer Kindheitstage, die goldumstrahlt wie die Gletscher bei Sonnenuntergang in das hereinbrechende Dunkel herüberleuchten. Die Völker des Abendlandes hatten eine wilde Knabenzeit: rauflustig und grausam, wie Knaben einmal sind, traten sie auf das Welttheater und erledigten mit ein paar Faustschlägen die hohl und faul gewordene Antike. Der Zweck des Lebens war der Heldensang vom lächelnd ertragenen Tod, und jenseits des blutigen Walstattdunstes leuchtete der Nachruhm. Diese wilden Burschen hörten nicht gern auf die Märchen, welche als Schöpfungen abendlicher Abspannung und Ruhe eine gleichmäßige Heiterkeit, eine gewisse Müdigkeit der Seele und eine unbestimmte Tatenlosigkeit voraussetzen. Und dennoch kannten auch die alten Germanen eine beträchtliche Anzahl jener Motive, die, aus den Anschauungen und Gebräuchen der Urzeit geboren, sich je nach der Art der Komposition und Bindung in örtlicher und zeitlicher Hinsicht zu Mythus, Sage oder Märchen zusammenschlossen. Ja, wir können aus den geringen Resten altgermanischer Epik, die uns ein gütiges Geschick erhalten hat, auf das Bestehen bereits fertiger Märchen im germanischen Altertum schließen. Es waren dies solche Märchen, die der Abenteuerlust und dem Tatendrang der Zeit entgegenkamen, wie das vom Bärensohn, der in die Unterwelt dringt und dort eine Jungfrau von einem hütenden Drachen befreit; weiterhin solche, die ihren Stoff aus dem Alltagsleben dieser wilden Jahrhunderte nahmen: die von herrschsüchtigen Frauen und treulosen Ratgebern erzählten, wie jenes von der unschuldig verklagten und gerichteten Königin, deren Unschuld sich dann doch offenbart, von der Braut, die einer falschen weichen mußte und dann doch wieder zu ihren Rechten kommt, von der trotzigen Jungfrau, die dann doch bezwungen wird.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Geschichte des französischen Märchens Die Kultur des Abendlandes, welche heute rettungslos und müde wie ein welker Greis zu Grabe sinkt, erinnert sich gern ihrer Kindheitstage, die goldumstrahlt wie die Gletscher bei Sonnenuntergang in das hereinbrechende Dunkel herüberleuchten. Die Völker des Abendlandes hatten eine wilde Knabenzeit: rauflustig und grausam, wie Knaben einmal sind, traten sie auf das Welttheater und erledigten mit ein paar Faustschlägen die hohl und faul gewordene Antike. Der Zweck des Lebens war der Heldensang vom lächelnd ertragenen Tod, und jenseits des blutigen Walstattdunstes leuchtete der Nachruhm. Diese wilden Burschen hörten nicht gern auf die Märchen, welche als Schöpfungen abendlicher Abspannung und Ruhe eine gleichmäßige Heiterkeit, eine gewisse Müdigkeit der Seele und eine unbestimmte Tatenlosigkeit voraussetzen. Und dennoch kannten auch die alten Germanen eine beträchtliche Anzahl jener Motive, die, aus den Anschauungen und Gebräuchen der Urzeit geboren, sich je nach der Art der Komposition und Bindung in örtlicher und zeitlicher Hinsicht zu Mythus, Sage oder Märchen zusammenschlossen. Ja, wir können aus den geringen Resten altgermanischer Epik, die uns ein gütiges Geschick erhalten hat, auf das Bestehen bereits fertiger Märchen im germanischen Altertum schließen. Es waren dies solche Märchen, die der Abenteuerlust und dem Tatendrang der Zeit entgegenkamen, wie das vom Bärensohn, der in die Unterwelt dringt und dort eine Jungfrau von einem hütenden Drachen befreit; weiterhin solche, die ihren Stoff aus dem Alltagsleben dieser wilden Jahrhunderte nahmen: die von herrschsüchtigen Frauen und treulosen Ratgebern erzählten, wie jenes von der unschuldig verklagten und gerichteten Königin, deren Unschuld sich dann doch offenbart, von der Braut, die einer falschen weichen mußte und dann doch wieder zu ihren Rechten kommt, von der trotzigen Jungfrau, die dann doch bezwungen wird.

More books from neobooks

Cover of the book Yoga For Your Health by Ernst Tegethoff
Cover of the book Das Frauen-Wörterbuch für Männer by Ernst Tegethoff
Cover of the book Amos trifft seine Freunde by Ernst Tegethoff
Cover of the book IGEL-Team 23, Das Geheimnis von Schloss Drachenfels by Ernst Tegethoff
Cover of the book Samuel und der Tarnmantel by Ernst Tegethoff
Cover of the book Prinzessin der Rache by Ernst Tegethoff
Cover of the book Mehr New Yorker Morde by Ernst Tegethoff
Cover of the book Die Geschichte des Computers by Ernst Tegethoff
Cover of the book Der Fluch von Azincourt Gesamtausgabe by Ernst Tegethoff
Cover of the book Clever Auswandern by Ernst Tegethoff
Cover of the book Discover Entdecke Découvrir La Vraie France - C'est bon, la vie! by Ernst Tegethoff
Cover of the book Opa im Schlaflabor - Gedanken zum Altwerden by Ernst Tegethoff
Cover of the book Neoghbours Hot Secrets by Ernst Tegethoff
Cover of the book Das macht man doch nicht! by Ernst Tegethoff
Cover of the book Der clevere Geldvermehrer by Ernst Tegethoff
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy