Author: | Gebhard Deissler | ISBN: | 9783656138082 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | February 22, 2012 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Gebhard Deissler |
ISBN: | 9783656138082 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | February 22, 2012 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, , Veranstaltung: Kulturanthropologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Hochburgen des Karnevals weltweit ist die Fastnacht mit ihren diversen kulturellen Ausprägungen ein lebenbestimmendes Ritual, das nicht nur den Klimax der Umzüge und Prunkveranstaltungen bestimmt, sondern auf das das ganze Jahr hindurch mit der Regelmäßigkeit des Rituellen hingearbeitet wird. In den lebensbejahenderen Kulturen ist es ein maßgeblicher Bestandteil der Kultur, beispielsweise in Rheinischen Landen in unseren Breiten oder auf dem Kontinent der Hoffnung in Südamerika, wo die kulturellen Werte der Schönheit, der Magie des Tanzes und des Gemeinschaftsgefühls zu ihrer vollen kulturellen Blüte gereichen, während dieselben Rituale in unseren etwas nüchterneren Breiten eine etwas prosaischere und intellektuellere Form annehmen. Doch die deutsche Vorliebe für gemeinschaftsstiftende Musik und deutsches Bier lockern auch hier den Solar Plexus, so dass Emotionen, sowohl individuelle zwischenmenschliche, als auch satirische gesellschaftliche, sich ihren Weg bahnen und sich trotz aller anderweitigen gesellschaftlichen Restriktionen, oder gerade wegen ihnen, Ausdruck verschaffen. Kinder, die von Natur aus noch spontaner sind,finden hier, ebenso wie an Weihachten, auf natürliche Weise zu ihrer ureigenen Natur zurück und brauchen keineswegs die auslösenden Inputs der Älteren, wie beispielsweise insbesondere den Alkohol oder die Masse, um sich dem kulturellen Alltagskorsett einer Kultur zu entziehen, die gerade bei uns alles Ambivalente tunlichst zu vermeiden suchtund die Kontinuität des Prognostizierbaren über alle anderen soziokulturellen Werte stellt. Doch das Ritual wurde in seinen diversen Erscheinungsformen derart kulturell kodifiziert, dass auch das Irrationale in gewisser Hinsicht prognostizierbar geworden ist und somit letztendlich im Bereich der kulturellen Werteerfordernisse, Regeln und Normen bleibt. Man kann unschwer erkennen, dass auch das Faschingsritual ein bis in seine differenziertesten Erscheinungsformen hinein zutiefst kulturell geprägtes kulturelles Phänomen darstellt, das, obgleich dem Irrationalen Tür und Tor zu öffnen scheinend, doch im Bereich der über große Zeiträume gewachsenen tieferen und längerfristig unveränderlichen kulturellen Werterationalität bleibt.
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, , Veranstaltung: Kulturanthropologie, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Hochburgen des Karnevals weltweit ist die Fastnacht mit ihren diversen kulturellen Ausprägungen ein lebenbestimmendes Ritual, das nicht nur den Klimax der Umzüge und Prunkveranstaltungen bestimmt, sondern auf das das ganze Jahr hindurch mit der Regelmäßigkeit des Rituellen hingearbeitet wird. In den lebensbejahenderen Kulturen ist es ein maßgeblicher Bestandteil der Kultur, beispielsweise in Rheinischen Landen in unseren Breiten oder auf dem Kontinent der Hoffnung in Südamerika, wo die kulturellen Werte der Schönheit, der Magie des Tanzes und des Gemeinschaftsgefühls zu ihrer vollen kulturellen Blüte gereichen, während dieselben Rituale in unseren etwas nüchterneren Breiten eine etwas prosaischere und intellektuellere Form annehmen. Doch die deutsche Vorliebe für gemeinschaftsstiftende Musik und deutsches Bier lockern auch hier den Solar Plexus, so dass Emotionen, sowohl individuelle zwischenmenschliche, als auch satirische gesellschaftliche, sich ihren Weg bahnen und sich trotz aller anderweitigen gesellschaftlichen Restriktionen, oder gerade wegen ihnen, Ausdruck verschaffen. Kinder, die von Natur aus noch spontaner sind,finden hier, ebenso wie an Weihachten, auf natürliche Weise zu ihrer ureigenen Natur zurück und brauchen keineswegs die auslösenden Inputs der Älteren, wie beispielsweise insbesondere den Alkohol oder die Masse, um sich dem kulturellen Alltagskorsett einer Kultur zu entziehen, die gerade bei uns alles Ambivalente tunlichst zu vermeiden suchtund die Kontinuität des Prognostizierbaren über alle anderen soziokulturellen Werte stellt. Doch das Ritual wurde in seinen diversen Erscheinungsformen derart kulturell kodifiziert, dass auch das Irrationale in gewisser Hinsicht prognostizierbar geworden ist und somit letztendlich im Bereich der kulturellen Werteerfordernisse, Regeln und Normen bleibt. Man kann unschwer erkennen, dass auch das Faschingsritual ein bis in seine differenziertesten Erscheinungsformen hinein zutiefst kulturell geprägtes kulturelles Phänomen darstellt, das, obgleich dem Irrationalen Tür und Tor zu öffnen scheinend, doch im Bereich der über große Zeiträume gewachsenen tieferen und längerfristig unveränderlichen kulturellen Werterationalität bleibt.