Die 8 Tage der Liebe

Fiction & Literature
Cover of the book Die 8 Tage der Liebe by Pietro Fortini, aristoteles
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Author: Pietro Fortini ISBN: 9783733900816
Publisher: aristoteles Publication: September 6, 2013
Imprint: aristoteles Language: German
Author: Pietro Fortini
ISBN: 9783733900816
Publisher: aristoteles
Publication: September 6, 2013
Imprint: aristoteles
Language: German

Daß Fortini ein gebildeter Mann war, unterliegt keinem Zweifel. Daß er so gut wie die drei unerreichbaren Vorbilder Dante, Petrarca, Boccaccio auch Ariosto, Aretino, Bembo, Sannazaro kannte und ihnen zu folgen bemüht war, wissen wir aus seinen Werken. Auch bei ihm spielen die alten Götter eine große Rolle: Phöbus besteigt den Wagen und treibt die Rosse an; die Stimme der Prokne ruft; die Nymphe Echo antwortet aus hohlem Grund; der Bauer opfert der Ceres und dem Gott der Gärten. Die Verwandlung des Narziß wird erwähnt, und einmal heißt es vom Sterben sehr schön: 'Er kehrte zur Urältermutter zurück.' Man kann ungefähr eine Vorstellung von Fortinis Frauenideal gewinnen und sieht in seinen Schilderungen immer von neuem, welche Freude es ihm machte, von Frauenschönheit zu berichten: vor allem die Haare, kraus und blond wie Goldfäden; die Brüste, weiß wie frischer Schnee und fest wie Marmor; die Augen leuchtend wie Morgensterne; das Fleisch in der Farbe orientalischer Perlen; das Gesicht schön geschnitten, weiß mit einem leicht gelblichen Ton. Einmal vergleicht er ein Mädchen mit einer frischen Lilie, ein anderes mit einer Maienrose im Morgendämmern, ein drittes mit einem Strauß von Rosen und Veilchen. Fortini findet auch treffende Worte und klare Bilder, wenn er die Natur malt. Man sieht den klaren frischen Quell aus der Felsgrotte springen; man sieht das schattige Tal neben dem Hain auf dem Hügel; die Waldreben, das dichte Lorbeergesträuch und die Haselnußhecken bilden zusammen eine dichte grüne Laube mit einer halbbogenförmigen Tür, als hätte sie ein geschickter Gärtner gemacht. Wacholder ringsum und Efeu an den Lorbeerbaumstämmen. Er liebt den Tag und die Sonne. Es ist ihm nicht eingefallen, eine Geschichte zu erzählen, die vor hundert und aberhundert Jahren oder in einem fremden Land spielt. Er fabelt nicht. Er erzählt, was in seinem Jahrhundert geschehen ist, was ihm selbst begegnet ist, was er hat erzählen hören, als vor noch nicht langer Zeit geschehen. So heißt es meist: 'Vor wenig Jahren geschah das, vor zwei Jahren, vor noch nicht acht Tagen' und so fort. Er erzählt Dinge, die er kontrollieren kann. Er bleibt in seiner Zeit und bleibt in seinem Land, mehr noch in Mittelitalien, am liebsten in seiner Heimat.

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Daß Fortini ein gebildeter Mann war, unterliegt keinem Zweifel. Daß er so gut wie die drei unerreichbaren Vorbilder Dante, Petrarca, Boccaccio auch Ariosto, Aretino, Bembo, Sannazaro kannte und ihnen zu folgen bemüht war, wissen wir aus seinen Werken. Auch bei ihm spielen die alten Götter eine große Rolle: Phöbus besteigt den Wagen und treibt die Rosse an; die Stimme der Prokne ruft; die Nymphe Echo antwortet aus hohlem Grund; der Bauer opfert der Ceres und dem Gott der Gärten. Die Verwandlung des Narziß wird erwähnt, und einmal heißt es vom Sterben sehr schön: 'Er kehrte zur Urältermutter zurück.' Man kann ungefähr eine Vorstellung von Fortinis Frauenideal gewinnen und sieht in seinen Schilderungen immer von neuem, welche Freude es ihm machte, von Frauenschönheit zu berichten: vor allem die Haare, kraus und blond wie Goldfäden; die Brüste, weiß wie frischer Schnee und fest wie Marmor; die Augen leuchtend wie Morgensterne; das Fleisch in der Farbe orientalischer Perlen; das Gesicht schön geschnitten, weiß mit einem leicht gelblichen Ton. Einmal vergleicht er ein Mädchen mit einer frischen Lilie, ein anderes mit einer Maienrose im Morgendämmern, ein drittes mit einem Strauß von Rosen und Veilchen. Fortini findet auch treffende Worte und klare Bilder, wenn er die Natur malt. Man sieht den klaren frischen Quell aus der Felsgrotte springen; man sieht das schattige Tal neben dem Hain auf dem Hügel; die Waldreben, das dichte Lorbeergesträuch und die Haselnußhecken bilden zusammen eine dichte grüne Laube mit einer halbbogenförmigen Tür, als hätte sie ein geschickter Gärtner gemacht. Wacholder ringsum und Efeu an den Lorbeerbaumstämmen. Er liebt den Tag und die Sonne. Es ist ihm nicht eingefallen, eine Geschichte zu erzählen, die vor hundert und aberhundert Jahren oder in einem fremden Land spielt. Er fabelt nicht. Er erzählt, was in seinem Jahrhundert geschehen ist, was ihm selbst begegnet ist, was er hat erzählen hören, als vor noch nicht langer Zeit geschehen. So heißt es meist: 'Vor wenig Jahren geschah das, vor zwei Jahren, vor noch nicht acht Tagen' und so fort. Er erzählt Dinge, die er kontrollieren kann. Er bleibt in seiner Zeit und bleibt in seinem Land, mehr noch in Mittelitalien, am liebsten in seiner Heimat.

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