Der Luftkrieg

Fiction & Literature, Literary
Cover of the book Der Luftkrieg by H. G. Wells, Books on Demand
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Author: H. G. Wells ISBN: 9783743149465
Publisher: Books on Demand Publication: August 22, 2017
Imprint: Language: German
Author: H. G. Wells
ISBN: 9783743149465
Publisher: Books on Demand
Publication: August 22, 2017
Imprint:
Language: German

"Der Betrieb da droben", sagte Mr. Tom Smallways, "geht immerzu weiter. Sollt's nicht glauben, daß er überhaupt noch weitergehen könnte!" sagte Mr. Tom Smallways. Es war lang vor Beginn des Luftkriegs, daß Mr. Smallways diese Bemerkung machte. Er saß auf dem Zaun am Ende seines Gartens und betrachtete die großen Gaswerke von Bun Hill mit Augen, in denen sich weder Beifall noch Tadel spiegelte. Über den zusammengedrängten Gasometern erschienen drei fremdartige Gebilde, dünne, schwerfällig schaukelnde Blasen, die schlapp hin und her schwankten und größer und größer wurden - Ballons, die eben für den Samstag-Nachmittagsaufstieg des südenglischen Aeroklubs gefüllt wurden. "Jeden Samstag steigen sie", sagte sein Nachbar, Mr. Stringer, der Milchmann. "'s ist kaum ein paar Tage her, da war ganz London auf den Beinen, um 'nen Ballon steigen zu sehen. Und heut hat jedes elende Nest im Land seine Wochenausflüge - will sagen: -aufflüge! Reinewegs 'ne Rettung für die Gasgesellschaften!" "Letzten Samstag hab' ich drei Fuhren Kies von meinen Kartoffeln weggekarrt", sagte Mr. Tom Smallways. "Drei Fuhren, die die da droben runtergeschmissen haben - als Ballast! Die Hälfte von den Pflanzen war kaputt und die andere Hälfte verschüttet." "Damen steigen auch mit auf, sagen sie." "Heißen's ja wohl Damen!" meinte Mr. Tom Smallways. "Na - mein Begriff von Damen ist das nicht - in der Luft rumfliegen und den Leuten Kies auf die Köpfe schmeißen! Ich jedenfalls bin nicht gewöhnt, so was Damen zu nennen - so oder so!" Mr. Stringer nickte beifällig mit dem Kopf, und eine Weile noch schauten sie nach den schwellenden Klumpen mit einem Ausdruck, der sich aus Gleichgültigkeit in Mißbilligung verwandelt hatte. Mr. Tom Smallways war Grünkramhändler von Beruf und aus Liebhaberei Gärtner. Jessika, seine kleine Frau, besorgte den Laden; und der Himmel hatte ihn für eine friedvolle Welt, leider aber keine friedvolle Welt für ihn erschaffen. Er lebte in einer Welt voll eigensinnigen und unaufhörlichen Wechsels und noch dazu in einem Teil derselben, wo die Wirkungen dieses Wechsels schonungslos aufdringlich waren. Sein eigener Grund und Boden, den er bebaute, war voller Unbestand; sogar seinen Garten hatte er nur in Jahrespacht - ein Riesenplakat, das ihn nicht etwa als Garten, sondern als günstigen Bauplatz anpries, überschattete ihn. Er war Gartenbauer auf Kündigung - das letzte Stückchen Erdreich in einem von lauter neuen, städtischen Gegenständen überfluteten Distrikt. Er tröstete sich ...

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"Der Betrieb da droben", sagte Mr. Tom Smallways, "geht immerzu weiter. Sollt's nicht glauben, daß er überhaupt noch weitergehen könnte!" sagte Mr. Tom Smallways. Es war lang vor Beginn des Luftkriegs, daß Mr. Smallways diese Bemerkung machte. Er saß auf dem Zaun am Ende seines Gartens und betrachtete die großen Gaswerke von Bun Hill mit Augen, in denen sich weder Beifall noch Tadel spiegelte. Über den zusammengedrängten Gasometern erschienen drei fremdartige Gebilde, dünne, schwerfällig schaukelnde Blasen, die schlapp hin und her schwankten und größer und größer wurden - Ballons, die eben für den Samstag-Nachmittagsaufstieg des südenglischen Aeroklubs gefüllt wurden. "Jeden Samstag steigen sie", sagte sein Nachbar, Mr. Stringer, der Milchmann. "'s ist kaum ein paar Tage her, da war ganz London auf den Beinen, um 'nen Ballon steigen zu sehen. Und heut hat jedes elende Nest im Land seine Wochenausflüge - will sagen: -aufflüge! Reinewegs 'ne Rettung für die Gasgesellschaften!" "Letzten Samstag hab' ich drei Fuhren Kies von meinen Kartoffeln weggekarrt", sagte Mr. Tom Smallways. "Drei Fuhren, die die da droben runtergeschmissen haben - als Ballast! Die Hälfte von den Pflanzen war kaputt und die andere Hälfte verschüttet." "Damen steigen auch mit auf, sagen sie." "Heißen's ja wohl Damen!" meinte Mr. Tom Smallways. "Na - mein Begriff von Damen ist das nicht - in der Luft rumfliegen und den Leuten Kies auf die Köpfe schmeißen! Ich jedenfalls bin nicht gewöhnt, so was Damen zu nennen - so oder so!" Mr. Stringer nickte beifällig mit dem Kopf, und eine Weile noch schauten sie nach den schwellenden Klumpen mit einem Ausdruck, der sich aus Gleichgültigkeit in Mißbilligung verwandelt hatte. Mr. Tom Smallways war Grünkramhändler von Beruf und aus Liebhaberei Gärtner. Jessika, seine kleine Frau, besorgte den Laden; und der Himmel hatte ihn für eine friedvolle Welt, leider aber keine friedvolle Welt für ihn erschaffen. Er lebte in einer Welt voll eigensinnigen und unaufhörlichen Wechsels und noch dazu in einem Teil derselben, wo die Wirkungen dieses Wechsels schonungslos aufdringlich waren. Sein eigener Grund und Boden, den er bebaute, war voller Unbestand; sogar seinen Garten hatte er nur in Jahrespacht - ein Riesenplakat, das ihn nicht etwa als Garten, sondern als günstigen Bauplatz anpries, überschattete ihn. Er war Gartenbauer auf Kündigung - das letzte Stückchen Erdreich in einem von lauter neuen, städtischen Gegenständen überfluteten Distrikt. Er tröstete sich ...

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